𝕬𝖍𝖓𝖊𝖓𝖊𝖗𝖇𝖊 – ,,𝕳𝖊𝖑𝖉𝖊𝖓𝖙𝖔𝖉“ – 𝕽𝖊𝖟𝖊𝖓𝖘𝖎𝖔𝖓

Zur Sommersonnenwende des letzten Jahres veröffentlichte der Hammerbund mit Todesmarschs Debütalbum „We‘re Planning your Fall“, ein Album, welches bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Dieses Jahr schickte sich ,,Neuschwabenland Propaganda“ an, ein Album an diesem für unsere Ahnen so wichtigen Tag im Jahr zu veröffentlichen. Bei besagtem Album handelt es sich um ,,Heldentod“, welches das Debütalbum des Soloprojektes Ahnenerbe darstellt. Der Kopf hinter diesem Projekt ist Sigskald, welcher den meisten als der Live-Bassist der Tyrannen des deutschen Black Metal, Absurd, unter der Besetzung von Wolf und Unhold, bekannt sein dürfte, aber auch in den Gruppen Suicide Solution und Blutstraße sein Unwesen treibt. Mit Ahnenerbe schickt sich Sigskald nun an, seinen eigenen musikalischen Vorstellungen freien Raum zu gewähren und somit dem deutschen Schwarzmetalluntergrund seinen eigenen markanten Stempel aufzudrücken. Ob ihm dieses Ziel gelungen oder ob ,,Heldentod“ nur ein mittelmäßiges Album im Stile von Absurd geworden ist, soll diese Rezension klären.


Seit einiger Zeit scheint es einen Trend bei deutschen Schwarzmetallgruppen zu geben, ihre Alben mit einer Spezialausgabe, in Form einer Holzbox, zu versehen. So hat ,,Neuschwabenland Propaganda“ sich diesem Trend angeschlossen und auch ,,Heldentod“ eine solche Ausgabe spendiert, welche auf 33 Exemplare limitiert ist und bereits nach kurzer Zeit ausverkauft war. Damit diese Ausgabe des Albums es aber auch verdient als etwas spezielles und nicht als seelenlose Massenware wahrgenommen zu werden, hat sich ,,Neuschwabenland Propaganda“ nicht lumpen lassen einige nette Dreingaben mit Bezug zum Album hinzuzufügen. So findet sich neben dem Beiheft zum Album, welches Ausschnitte der Texte und dazu passende Illustrationen enthält; ein getrocknetes Eichenblatt, ein schön gestalteter Aufnäher von Ahnenerbe in Form eines Wappens, eine kleine Holzscheibe, versehen mit der Rune Kenaz, sowie zwei kleine Bernsteine, welche mit einem kleinen Loch versehen wurden, um zum Beispiel an einer Halskette getragen zu werden. Um sich weiter von den gängigen Holzschatullen abzuheben hat man auch dafür gesorgt, dass das Logo Ahnenerbes, welches mit einigen Ausschmückungen versehen wurde, nicht auf das Holz gedruckt oder gar geklebt, sondern tatsächlich in dieses hinein gebrannt wurde. Dadurch sieht die Holzschatulle nicht nur edel aus, sondern fühlt sich auch entsprechend hochwertig an.
„Neuschwabenland Propaganda“ hat sich hier sichtlich bemüht Ahnenerbes Debütalbum eine gelungene Sonderausgabe zu verpassen, was in unseren Augen sehr gut gelungen ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Erwartungen nach dieser gelungenen optischen Präsentation sich etwas erhöhten und die Neugier auf die dargebotene Musik ins Unermessliche schoss. Kommen wir also ohne weitere Umschweife auf die musikalische Seite des Albums zu sprechen.

„Heldentod“ lässt, sich grob umrissen, mit relativ wenigen Worten beschreiben, welche da wären: eingängig, mitreißend und abwechslungsreich. Man merkt dem Album deutlich an, dass Sigskald eine Vielzahl an Ideen auf seine Eigenkomposition bringen wollte und auch genug musikalisches Können besitzt, um diese Ideen in geschlossene Lieder mit eigenen Alleinstellungsmerkmalen zu verpacken, diese eigenständigen Lieder, aber auch zu einem geschlossenen Gesamtbild zusammenzufügen und somit eine durchgängig fesselnde Atmosphäre zu erschaffen.
Instrumental bedient sich Sigskald über weite Strecken den Elementen klassischer deutscher Schwarzmetallgruppen, so ist das Tempo hauptsächlich im mittleren bis hohen Tempo angesiedelt, wobei hier auch einige langsame, sich schleppende Passagen zum Einsatz kommen, um für die erwähnte Abwechslung zu sorgen. Weiterhin werden auf den episch und heroisch veranlagten Stücken des Albums zusätzlich Keyboards verwendet, welche dezent und sparsam, dafür aber in den richtigen Momenten eingesetzt werden, um ihre volle Wirkung innerhalb der Lieder entfalten zu können. Um auch für ruhige Momente sorgen zu können, lässt Sigskald des öfteren auch die Akustikgitarre erklingen oder verpasst seiner E-Gitarre einen Klang, wie er oft in der modernen Mittelaltermusik zu finden ist, um bestimmte Lieder um eine weitere interessante Facette zu ergänzen oder aber um stimmige Zwischenspiele zu erschaffen, welche sich mit den heidnischen und frühmittelalterlichen Themen des Albums ergänzen.

Auch gesanglich wird einiges an Abwechslung geboten, so werden Sigskalds hasserfüllte Schreie vom Grölen bestimmter Rockgattungen und an ausgewählten Stellen auch von Klargesang unterstützt. Die Texte decken ebenso verschiedene Themen ab, sei es der Heldentod im Felde, der Kampf gegen das Christentum oder aber das Feuer, welches in der germanischen Seele lodert. Auch der Pest wurde ein Stück gewidmet. Entsprechend den Texten setzt Sigskald auch sämtliche der von ihm genutzten Stilelemente ein, um die Stimmung der Texte instrumental einzufangen, so erklingt auf „Heil den siegreichen Toten“ oder „Heldentod“ ein heroisches und dennoch melancholisches Lied, während „die Pest“ dem Hörer das Not und Elend der mittelalterlichen Pestepidemien klanglich vor Augen führt. „Gekreuzigt“ und „Verflucht“ gehen wesentlich direkter zur Sache und strotzen nur so vor Hass und Kampfeswillen und setzen sich durch ihren eingängigen Verlauf und entsprechende Melodien im Kopfe des Hörers fest. Das letzte Stück des Albums, mit dem Titel „Feuer der Seele“ vereint dann nochmal alle bisher gezeigten Stärken Ahnenerbes und sorgt somit für einen fesselnden, würdigen und im Verstand bleibenden Abschluss, eines gelungenen Albums!


Fazit:
,,Neuschwabenland Propaganda“ hat es vollbracht, dem deutschen Schwarzmetalluntergrund pünktlich zur Sommersonnenwende erneut mit einem hervorragenden Album zu versorgen. Ahnenerbes Debüt „Heldentod“ ist ein Album, welches eine Vielzahl verschiedener Ideen beinhaltet und diese Ideen gekonnt zu einem geschlossenem Werk vereint, ohne sich dabei irgendeine Blöße zu geben. Sigskald stellt mit dieser Veröffentlichung eindrucksvoll sein Können als Solomusiker unter Beweis und schafft es den Hörer auf eine abwechslungsreiche, packende und fesselnde musikalische Reise mit zu nehmen, sodass die knapp 50 Minuten Spielzeit auf „Heldentod“ fast schon verfliegen.
Wer also ein Freund abwechslungsreichen deutschen Schwarzmetalls ist und sich nicht vor Einflüssen aus dem Pagan Metal oder mittelalterlicher Musik scheut, dem wird Ahnenerbe mit Heldentod garantiert zu begeistern wissen.
Ein gelungener Einstand dieses Soloprojektes, für welchen wir gerne unsere Kaufempfehlung aussprechen!

Erhältlich beim Methorn Weltnetzladen!

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