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Gespannt war ich, sehr gespannt, als Ende August das schon lรคnger gerรผchtete und eher kurzfristig angekรผndigte erste Vollalbum von “Der Tod und die Landsknechte” erschien. HeiรŸ begehrt, fand es bei seinem Erstverkauf beim “Schwarzmetall รผberโ€™m Miriquidi” zahlreiche Abnehmer. Diese Tatsache verwundert kaum, wenn man weiรŸ, dass keine Geringeren als “Wolf” sowie “Bile” dahinter stecken, die nun beide hinlรคnglich bekannt sein dรผrften.

Nach den allerorts begeistert aufgenommenen EPs โ€žSรถhne des Teufelsโ€œ, โ€žAllzeit bereitโ€œ und โ€žAngriffspanzerโ€œ war ein Vollalbum also mehr als รผberfรคllig. Aber gut Ding’ will bekanntlich Weile haben. Und so verschanzten sich Wolf und Bile im Studio, um ausreichend Kraft und vor allem Ideen fรผr neue Kampfgesรคnge zu sammeln. Die Erwartungen waren also hoch. Ob sie erfรผllt wurden, wรผrde sich eine gute dreiviertel Stunde spรคter zeigen, oder vielleicht auch (noch) nicht. Aber der Reihe nach.

Erรถffnet wird der Reigen โ€žIn alter Fischeโ€œ, so der Titel des ersten Liedes. โ€žFrischauf, der Landsknecht, StoรŸ und Speerโ€ฆโ€œ, furios und kampfeslรผstern gibt sich Wolf am Mikrofon. Fett drรถhnen dazu die Saiten und Trommeln von Multiinstrumentalist Bile. Schnell erstรผrmen die Landsknechte das Feld und man sieht vor dem geistigen Auge bereits zahlreich gefallene Feinde. Erinnerungen werden hier vor allem an die Scheibe โ€žAllzeit bereitโ€œ wach. Im weiteren Verlauf vernimmt man Gitarrenklรคnge, welche teilweise an Thrash erinnern. Ein narrativer Teil des nur schwer zu verstehenden Textes beendet das Stรผck.

โ€žFrรผhlingsluft und blauer Himmelโ€œ ist exakt der Titel, welchen man am allerwenigsten auf einem Schwarzmetallalbum erwartet und dennoch fรผgt sich das Stรผck hier gut ein. Genau wie der Titel vermuten lรคsst, gestaltet sich der Anfang des Stรผcks: frรถhlich und von einer akustischen Gitarre intoniert. Die Landsknechte ziehen frohgemut weiter, denn alsbald nimmt das Stรผck an Fahrt auf mit schnellem Schlagwerk, Gitarrenriffs und frรถhlichen Tastenklรคngen als Begleitung. Es wird jede Menge Optimismus versprรผht, auch wenn hier der Text, vor allem im Kehrreim, so gut wie nicht zu verstehen ist. In erwรคhntem Refrain ist auch erstmals Bile mit seiner Stimme zu vernehmen. In der Mitte des Stรผcks ist, relativ รผberraschend, ein Akustikteil mit anschlieรŸendem Solo eingebaut worden. Insgesamt ist dieses Stรผck extrem mitsingkompatibel.

โ€žรœber Leichenโ€œ ist bereits von der Vinyl โ€žAngriffspanzerโ€œ als B-Seite bekannt. Hier erklingt es in neu aufgenommener Version. Das Stรผck beginnt schnell und marschiert danach stramm voran. โ€žAm Horizont eine Fahne weht, erkennst du dieses Zeichen? Wenn der Wind zum Sturm sich dreht, wir gehen รผber eure Leichen.โ€œ Ich weiรŸ nicht, ob Zufall oder gewollt, aber mit anderem Gesang kรถnnte dieses Stรผck auch von Leichenzug stammen.

โ€žDort wo die Toten wohnenโ€œ zeigt sich von der Stimmung her komplett gegensรคtzlich und dem Titel angemessen wohnt diesem Stรผck eine Melancholie inne. Es wird getrauert um gefallene Helden. Nach anderthalb Minuten geht das Lied nach gemรคchlichem Anfang flotter zu Werke und Bile รผbernimmt den Gesang und schildert fortan Kriegsszenarien, bevor sich das Stรผck zum Ende hin in einen wahren Geschwindigkeitsrausch steigert. Dies ist wirklich รคuรŸerst gelungenes Lied, welches ich mehrmals nacheinander gehรถrt habe, bevor ich fortfahren konnte.

โ€žHinweg die besten Streiterโ€œ wird durch Biles alleinigen Gesang erรถffnet, bevor sรคmtliche Instrumente einsetzen und melodische Gitarren, mittleres Tempo und Wolfs gewohnt garstige Stimme dem Lied seinen Stempel aufsetzen. Das Stรผck fรผgt sich gut in das bisher Gehรถrte ein. Zum Schluss erklingt ein lyrischer Aufruf, sich nicht unterkriegen zu lassen. Aus โ€žHinwegโ€ฆโ€œ wird โ€žVoranโ€ฆโ€œ. So sei es.

Dass Bile gerne Nachspielversionen zum Besten gibt, dรผrfte dem eingefleischten Unterstรผtzer von Leichenzug bereits hinlรคnglich bekannt sein und dass diese allesamt in deutscher Sprache dargeboten werden, ebenso. Inquisition, Temnozor, Satanic Warmaster, Primordial, Burzum, Dark Funeral, Impaled Nazarene oder Bathory kamen hierbei schon zu Ehren. Ebenso verhรคlt es sich bei “Der Tod und die Landsknechte”. Seien es Integrity (deren โ€žSons Of Satanโ€œ fungierte als Titellied auf โ€žSรถhne des Teufelsโ€œ), Bolt Thrower (auf โ€žAllzeit bereitโ€œ) oder Carnivore (โ€žAngriffspanzerโ€œ). Die Nachspielversionen von Absurd und Heldentum klammere ich hier mal bewusst aus, da diese ja bereits in deutscher Sprache verfasst sind. Jetzt also kommen die Finnen von Satanic Warmaster erneut zu Ehren. โ€žLegion Werwolfโ€œ, ursprรผnglich auf der 7โ€˜โ€˜ Vinyl โ€žWerewolf Hate Attackโ€œ und der Neuauflage von โ€žStrength & Honour!โ€œ enthalten, ertรถnt das recht rockige Stรผck hier ebenfalls mit deutscher Lyrik aus dem Munde von Wolf. Die Stimmung des Originals wurde dabei sehr gut wiedergegeben. Das hier zu lesende Textfragment entnehmt am besten dem der CD zugefรผgten Beiheft.

Das Titellied โ€ž(Wir fรผrchten) weder Tod noch Teufelโ€œ zeigt sich mit verhaltenem Beginn, indem Gitarre und kurzes Basssolo das Stรผck erรถffnen. Danach zieht das Tempo an und das Stรผck mรผndet in einen furiosen Kehrreim: โ€žEs ist ein rechter Ritter nicht, der niemals haut und niemals sticht, einst enden wir vorโ€™m Blutgerichtโ€ฆโ€œ schreit Wolf in die Reihen der Feinde. Der Schlussteil mit Akustikgitarre, welcher von Bile gesungen wird, รคhnelt einem Trinklied. Dieses Stรผck ist ein umโ€™s andere Mal sehr unterhaltsam.

โ€ž(Blutรผberstrรถmt) zu den Sternen hinaufโ€œ gefรคllt mit einem durchgehend melancholischen Unterton im Gitarrenspiel. Thematisch erinnert das Stรผck nicht zuletzt des Titels wegen an โ€žMy Journey To The Starsโ€œ von Burzum. Mehr mรถchte ich dazu nicht sagen, da dieses Lied fรผr sich selbst steht. Ein typischer hoher Schrei von Wolf beendet das Szenario.

Derjenige, der nach โ€žFrรผhlingsluft und blauer Himmelโ€œ dachte, es geht nicht noch frรถhlicher, sei mit โ€žScheiss an den Galgenโ€œ eines Besseren belehrt. Hier wird buchstรคblich dem Henker getrotzt und vor dem geistigen Auge zum gemeinsamen Umtrunk geladen. โ€žNicht klagen, kรคmpfenโ€œ lautet hierbei die Devise. Das Lied macht Laune und Lust auf mehr.

Durch das finale Lied โ€žDem Sterben รผberlassenโ€œ wird der Hรถrer abrupt wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, denn der Krieger hat im Kampfe sein Leben lassen mรผssen. Der Kontrast zum vorher Gehรถrten kรถnnte nicht grรถรŸer sein. โ€žSie haben mich nun gekriegt, man wird mich dafรผr hassen. Zu Tode verwundet und besiegt, dem Sterben รผberlassen.โ€œ Nach vier Minuten erfรคhrt das Lied eine Zรคsur und urplรถtzlich setzt Westernatmosphรคre mit Mundharmonika (โ€žSpiel mir das Lied vom Todโ€œ klingt kurz an) sowie Filmmusik mit Streichern und Trompete ein. Alsbald gesellen sich Gitarre und Schlagzeug hinzu. Dieses Stรผck ist absolut brillant inszeniert.

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Es bleibt festzuhalten, dass dieses Album musikalisch insgesamt sehr ausgereift und mit Liebe zum Detail brilliert. Die Lieder an sich sind mir zwar zum GroรŸteil eine Spur zu frรถhlich, was aber durch die altbekannte Bissigkeit wieder wett gemacht wird. Das Album wรคchst mit jedem Hรถrdurchlauf, so dass die anfรคngliche Skepsis meinerseits dann doch unbegrรผndet war. Legt Euch dieses Werk zu, wer es nicht schon lรคngst getan hat.


๐•ฝ๐–Š๐–Ÿ๐–Š๐–“๐–˜๐–Ž๐–”๐–“: ๐•ญ๐–—๐–†๐–Œ๐–Ž – ๐•ฒ๐–†๐–˜๐–™๐–˜๐–ˆ๐–๐–—๐–Š๐–Ž๐–‡๐–Š๐–—, ๐•ฒ.๐•บ.๐•พ.๐•ญ. ๐Ÿ๐ŸŽ๐Ÿ๐Ÿ‘