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Seit 2020 existent, bereits 2021 verรถffentlichte man das erste Vollalbum mit dem Titel “Nedchrescht” und im Juli (2023) erschien nun das zweite Werk des Schweizer Duos “Ghรถrnt”. “Hรคxekult” ist der Name und wie auch das vorangegangene Exemplar, erschien auch dieses รผber Dominance Of Darkness Records.
Was “Hรคxekult” zu bieten hat und ob das zweite Album mit dem Erstlingswerk mithalten kann, werden die folgenden Abschnitte nรคher aufschlรผsseln.
Thulus und J. die beiden Akteure hinter “Ghรถrnt” sind bei weitem keine Unbekannten und verfรผgen รผber eine beachtliche Anzahl an weiteren und auch vergangenen musikalischen Projekten. Entsprechend groร sind die Erwartungen des Hรถrers, an das gemeinsame Werk. “Hรคxekult” liegt mir heute als Digipack vor, dass ein stimmiges und zum Titel passendes Gestaltungskonzept vorzuweisen hat. Das Frontcover ziert eine Hexenverbrennung, die zielgenau abbildet, wohin heute die musikalische Reise gehen wird. Leider wird auf ein Beiheft verzichtet, dass zumindest das Mitlesen und somit verstehen der Texte fรผr ungeรผbte Hรถrer schwieriger macht, zumal auch bei diesem Werk in Schweizer Mundart vorgetragen wird.
“Ghรถrnt” liefern acht Titel mit einer Gesamtlaufzeit von 40 Minuten, nur knapp รผber der Mindestzeit fรผr ein Album.

Den Einstieg รผbernimmt “Liechterloh” und wiegt den Zuhรถrer zu Beginn in ruhigen Klavierklรคngen, die einen etwas schauderhaften Eindruck kreieren, doch nach etwa anderthalb Minuten geht es brachial mit rasendem Gehรคmmer in die Vollen. Extrem schnell, doch versiert und technisch einwandfrei rast das Schlagwerk in klassischer “Dark Funeral” – Marnier durch das Einstiegstonstรผck, begleitet von allerlei ausgefallenen Riffvariationen. Von kreischend hoch, bis begleitend treibend, ist alles dabei. Hier wird schon ab der ersten Minute unter Beweis gestellt, zu was die Herren Thulus und J. in der Lage sind.
“Todgweiht” setzt die spielerische Raserei gleichwohl dort fort, wo “Liechterloh” aufhรถrte. Allerdings wird jetzt des รfteren aufs Bremspedal getreten um eine gespenstische Zwischenruhe zu erschaffen, die alsbald zerrissen wird und man mit der musikalischen “Hetzjagd” fortfรคhrt. Musikalisch kann man gerade in diesem Stรผck einige Parallelen zu den schwedischen Urgesteinen im Black Metal ziehen. Vor allem die energische Stimme seitens Thulus ist ein reiner Genuss und erinnert an alte Kultalben.
Ohne groรes Federlesen befinden wir uns schon mitten im dritten Titel “Folter” wieder, der erstmalig eher mehr auf “Midtempo” setzt und einen deutlichen Zuwachs an Heavy Metal Einflรผssen aufweist. Passend zur Namensgebung, denn der Folterprozess ist auch eine eher langwierige und sich ziehende Angelegenheit, dass haben “Ghรถrnt” hervorragend kombiniert. Die, wie ein Metronom funktionierende Doppelfuรmaschine kommt trotz des geringeren Tempos auch hier nur selten zum Stehen.
Das titelgebende Stรผck “Hรคxekult” ist wieder rasant, erinnert aber vom Stil diesmal eher an รคltere “Dimmu Borgir”, da die teils tiefer klingende Stimme, gepaart mit den sehr unterschiedlich gewรคhlten Melodien, die darรผber hinaus eine immense Kreativitรคt aufweisen, einen Vergleich erlauben. Besonders sagt mir der minimale Hall in der so krรคftigen Stimme zu, der der ganzen Atmosphรคre gehรถrigen Nachdruck verleiht.
“Hรคxesabbath” ist noch so ein Stรผck, dass gesondert erwรคhnt werden soll, denn hier kommt, wie beim Vorgรคngeralbum, doch noch einmal die Liebรคugelei zum Death Metal zum Vorschein. Ein deutlich tieferer Growl, und auch das Instrumentalische hat hier einen erhรถhten Anteil an Todesmetall aufzuweisen. Eine dennoch gelungene Abwechslung, insofern man dieser Spielart nicht abgeneigt ist. Allerdings habe ich bei einem Stรผck mit diesem Namen etwas finstereres erwartet, gerade “Sabbath” hรคtte da eine herrliche Grundlage geboten.
Das Achte und letzte Stรผck “Gaugewald” gibt noch einmal alles, von peitschendem Schlagwerk zu schier aufschreienden Gitarrenriffs bis hin zu tiefen Growl und zeitgleichem Gekreische. Als hรคtten “Ghรถrnt” im Abschluss noch einmal beweisen wollen, was alles mรถglich ist und dementsprechend alles in einen Titel gepackt. Das kann stellenweise etwas รผberladen wirken, zeigt aber auch, wie spielerisch begabt J. ist, der offensichtlich nicht einmal ins Stolpern oder Stocken gerรคt.
๐ฑ๐๐๐๐:
Das zweite Album “Hรคxekult” kam in etwa eben so schnell, wie es jetzt auch schon wieder vorbeigezogen ist. Gute 40 Minuten Spielzeit, die bei der Schnelle der einzelnen Stรผcke, wie ein Hochgeschwindigkeitszug vorbeirasen. Zugeneigte Hรถrer, die es hart, schnell und doch sauber mรถgen, sind mit “Ghรถrnt” exakt richtig beraten. Die beiden Schweizer haben alten schwedischen Black Metal zum Vorbild, verleihen Diesem ihren eigenen Anstrich und donnern das dann in 40 Minuten als geballten Angriff heraus. Trotz, dass ich mir beim Namen “Hรคxekult” eine etwas okkultere Stimmung erwartet hรคtte, wurde ich in vollem Umfang bedient. Musikalisch, spielerisch einwandfrei, mit allerhand Finessen, die wirklich erst nach mehrmaligem Hรถren tatsรคchlich wahrnehmbar wurden. Beim nรคchsten Mal wรคre fรผr die “Nichtschweizer” ein Beiheft groรes Kino, um auch beim Inhalt etwas mehr zu verstehen. Summa summarum ein rundum hervorragend produziertes zweites Album der Eidgenossen Thulus und J. Fรผr jeden Verfechter, dieser Spielart eine klare Empfehlung meinerseits. Auch, und um die Eingangsfrage zu beantworten – wer bereits beim ersten Album zugegriffen hat, macht hiermit definitiv auch keinen Fehler.
๐ฟ๐๐๐๐๐๐๐๐๐:
1. Liechterloh
2. Todgeweiht
3. Folter
4. Hรคxekult
5. Alpdรคmon
6. Hรคxesabbath
7. Im senn sis tunschi
8. Gaugewald
๐ฝ๐๐๐๐๐๐๐๐: ๐ฟ๐๐๐๐๐๐๐ / ๐ฒ.๐บ.๐พ.๐ญ. ๐๐๐๐