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Vor nicht allzu langer Zeit erschien das zweite Studiowerk der fรผnf Eidgenossen von Causam. Die 2019 von Schlagzeuger Abaddon gegrรผndete Truppe bezeichnet ihren Stil als โ€žPost-Apocalyptic-Black-Metalโ€œ. Dieser wusste auf dem Debรผtwerk โ€žDoomsday Raptureโ€œ bereits zu begeistern und avancierte so zum Geheimtipp. Einiges hat sich seitdem getan, im Gefรผge der Gruppe. Der damalige Sรคnger Glievas, gab sein Mikrofon an den Neuankรถmmling Surt ab und Gitarrist Arcis, schied ebenfalls aus, sodass sich gegenwรคrtig Arawan und Surt die Sechssaitenhexerei teilen.

Wie das Erstwerk, so wird auch das aktuelle Album mit einem Intro eingeleitet, welches, nebst unverzerrter Gitarre, gesprochene Religionskritik und Kritik an Anbetung falscher Gรถtter und Ikonen darbietet. Man darf gespannt sein.

Und gleich geht es mit โ€žPrime Evilโ€œ in die Vollen. Der Mensch an sich ist voller Lรผgen und Niedertracht, was die Lyrik zu besagtem Lied zum Ausdruck bringt. Die Gitarren sind รผberaus melodisch und das Spieltempo ist รผberwiegend sehr schnell. Lediglich in der Liedmitte wird einem mittels gesprochener Passage eine kleine Pause zum Innehalten gegรถnnt. Man ist schnell in der richtigen Stimmung und erkennt die Stilistik von Causam sofort wieder, so man denn mit dem Erstwerk vertraut ist.

Religion ist manipulativ und lรคsst die betroffenen Menschen in einer Blase leben, ohne dass die darin enthaltenen Lรผgen als solche erkannt und hinterfragt werden. Dies ist die Kernaussage von โ€žCreedโ€œ. Der schleppende Anfang fรผhrt in die Irre, denn alsbald gesellt sich schnelles Schlagwerk samt virtuos gespieltem Beckeneinsatz hinzu. Abaddon ist wahrlich ein Meister seines Fachs. Tief gestimmte Rhythmusgitarre und eine knarrende Stimme charakterisieren dieses Stรผck. Hoffnungslosigkeit und Verfall werden in โ€žAbandonโ€œ zu Gehรถr gebracht und entsprechend ist auch das Musiziertempo diesmal durchweg schleppend. Disharmonische Rhythmusgitarren und der hierfรผr von mir extra eingedeutschte, da sehr zutreffende, Begriff der โ€žLiedgitarreโ€œ ziehen sich durch das Stรผck wie der sprichwรถrtliche rote Faden. Das Stรผck mit einer Katatonia-Gedรคchtnismelodie (โ€žRight Into The Blissโ€œ lรคsst grรผรŸen) bildet hiermit einen guten Kontrast zum bisher Gehรถrten.

Furios geht es in โ€žWar Tornโ€œ, zu deutsch โ€žvom Krieg gezeichnetโ€œ, zu Werke. รœberall wo man sich auf dieser kranken Welt umsieht, gibt es Kriege oder sonstige Konflikte. Doch vor allem aufgrund der Musik ist dieses Lied mein absoluter Favorit auf dieser Scheibe. Die Rhythmen mรคandrieren aneinander und die salvenartige Rhythmusgitarre duelliert sich auf wundersame Weise mit der Shrapnelsplittern gleich รผber das Schlachtfeld jagenden Melodiegitarre. Dieses Stรผck hรถrte ich mehrere Male nacheinander an, da ich es absolut mitreiรŸend finde.

โ€žBlack Deathโ€œ, wie der Titel bereits erahnen lรคsst, thematisiert den schwarzen Tod. Die durch das Bakterium Yersinia Pestis hervorgerufene Seuche, kurz โ€žPestโ€œ genannt, rottete vor allem im 14. Jahrhundert ganze Landstriche aus. Ein relativ verhaltener Anfang steigert sich alsbald in der Intensitรคt der Gitarre, sowie im Spieltempo. Ein abermals sehr starkes Stรผck, welches kompetent dargeboten wird. รœberhaupt ist auch die Albumproduktion eine Klasse fรผr sich.

โ€žIron Rod Politicsโ€œ kommt wieder recht geschwind und รผberaus melodisch daher. Diese Spielart des Tremolo entlockt bei mir รคhnliche Begeisterungsstรผrme wie in etwa bei โ€žWar Tornโ€œ. Von der Spielweise her erinnert diese hier etwas an diverse kanadische Gruppen, wie zum Beispiel Forteresse. โ€žLiving your ordinary life, in terror and fear, of a corrupted stateโ€œ. Entweder du passt dich an und gehst zugrunde oder du stehst auf. Der Text ist sehr treffend formuliert. Das Beiheft gibt darรผber sicherlich noch mehr Preis. Allgemein gefรคllt mir, dass Causam rein lyrisch keinen weiteren Aufguss von Satanismus oder pseudokosmischem Geschwurbel fabriziert, sondern Texte mit Sinn und Verstand niedergeschrieben haben.

โ€žThe Great Faminesโ€œ lebt wieder von hohem Tempo und dem Wechsel von Tremoli und gedoppelten Melodiegitarren mit einem Hauch von Disharmonie. Die Melodie ist, wie auch bei allen anderen Liedern, sehr eingรคngig, da hรคufig wiederkehrend und somit gut nachvollziehbar. Nach viereinhalb Minuten findet das Stรผck ein abruptes Ende. โ€žWeeping mothers, selling their children for a bag of riceโ€œ. Dies lasse ich an dieser Stelle einfach mal unkommentiert stehen.

โ€žFar Away From This False Worldโ€œ lรคsst das Album wรผrdevoll ausklingen. Das Lied beginnt schnell, erfรคhrt aber in der Mitte eine kurze Verschnaufpause mit einer unverzerrten Melodie, welche dem Intro recht รคhnlich ist, womit sich der Kreis musikalisch schlieรŸt.

๐•ฑ๐–†๐–Ÿ๐–Ž๐–™:

Causam setzen mit โ€žHolistic Despairโ€œ dem knapp 10 min lรคngeren Nachfolger zum bereits starken Erstwerk โ€žDoomsday Raptureโ€œ noch einen drauf und sind sowohl kompositorisch, als auch spieltechnisch absolute Oberklasse. Zudem kann auch die transparente Produktion als mehr als gelungen bezeichnet werden. Ich hoffe, dass die Eidgenossen mit diesem Album die ihnen zustehende Aufmerksamkeit zuteil wird.

Erhรคltlich ist der Tontrรคger auf der eigenen Weltnetzseite www.causam.ch und auf www.distrokid.com.

๐•ฝ๐–Š๐–Ÿ๐–Š๐–“๐–˜๐–Ž๐–”๐–“: ๐•ญ๐–—๐–†๐–Œ๐–Ž (๐•ฒ๐–†๐–˜๐–™๐–˜๐–ˆ๐–๐–—๐–Š๐–Ž๐–‡๐–Š๐–—) / ๐•ฒ.๐•บ.๐•พ.๐•ญ. ๐Ÿ๐ŸŽ๐Ÿ๐Ÿ‘