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Die “Eisheiligen” sind ein Begriff, den wohl jeder der schon einmal mit Wetter und Bauernweisheiten konfrontiert wurde, gehΓΆrt haben dΓΌrfte. Benannt sind sie nach verstorbenen BischΓΆfen und kirchlichen “MΓ€rtyrern” aus dem vierten- und fΓΌnften Jahrhundert. Heute dienen sie nur noch der Namensgebung fΓΌr die kalten Tage zwischen dem 11. – 15. Mai, bevor dann endlich die wΓ€rmeren, fruchtbaren Zyklen ohne Bodenfrost beginnen.



Interessant ist hierbei die “Christi Himmelfahrt”, welche ursprΓΌnglich die RΓΌckfΓΌhrung des Donars Hammer war und lediglich, wie alle anderen wichtigen Feste ebenso, umgedichtet und neu “erfunden” wurde. Dieser Tag fΓ€llt zufΓ€llig auch auf das Ende der “Eisheiligen” mit nur ein bis zwei Tagen Unterschied (was durchaus der Zeitrechnung und dem Fehlen einer kalendarischen Einteilung zugrunde liegt), ergo auf jenes Ereignis, in dem Thor/Donar (Donnergott) die Eisriesen besiegt und somit das Ende der kalten Tage und des Bodenfrostes besiegelt. Einher geht dieses Spektakel meist mit heftigen Gewittern und grollendem Donner.

Die Eisriesen sind indes ursprΓΌnglich, die neu interpretierten “Eisheiligen” mit kirchlichem Anstrich.


Doch wer waren bzw. sind die Eisriesen eigentlich?

Hrimthursen (islΓ€ndisch: HrΓ­mΓΎursar) sind die Frost-, Reif- oder Eisriesen der germanischen Mythologie.

Altnordisch und islΓ€ndisch bedeutet hrΓ­m auf deutsch β€œReif”. Um Verwechselungen mit dem Begriff β€œreif” zu vermeiden, wird der Ausdruck durch die verwandten Nomen β€œFrost” oder β€œEis” semantisch aufgehellt. Daher existieren im Deutschen die Begriffe Reif-, Frost- und Eisthurse/Eisriese. Das Nomen Thurse ist verwandt mit islΓ€ndisch ΓΎurs, mittelenglisch thurse, thursse, thyrce, thurs, thirs, altenglisch ΓΎyrs (β€œRiese, DΓ€mon, Zauberer”). Zugrunde liegt proto-germanisch *ΓΎurisaz, *ΓΎursaz, *ΓΎursiz (β€œRiese, Name der ΓΎ-Rune”), von der proto-indoeuropΓ€ischen Wurzel *tur-, *twer- (β€œrotieren, drehen, wirbeln, bewegen”).
Die Semantik des Begriffes weist auf die elementaren Urgewalten hin.

Das aus dem Aneinanderreiben der Füße Ymirs entstandene Riesengeschlecht ist von robuster Kraft und dÀmonischer Natur. Der Wuchs ist übergroß, aber von menschlicher Gestalt. Die Reifriesinnen sind von übernatürlich schânem Antlitz, weshalb viele von ihnen sich mit den Asen vermÀhlen. Die mÀnnlichen Riesen dagegen sind oftmals von großer HÀsslichkeit. Sie reprÀsentieren Àhnlich wie die Titanen in der griechischen Mythologie die Urgewalten der Natur. Sie sind Personifizierungen der toten, rohen Materie und Geschâpfe des Chaos, weshalb sie außerhalb der Welt der Menschen und Gâtter leben. Die Reifriesen leben in einem Teil Utgards, nÀmlich in Jâtun(n)heim, der Riesenwelt.

Als Wesen, die vor der Geburt der GΓΆtter lebten, besitzen sie zwar eine unergrΓΌndlich tiefe Urweisheit, sind aber ohne VerstΓ€ndnis wie Kinder und aus diesem Grund gutmΓΌtig sowie leicht zu betΓΆren. Sie kΓΆnnen aber auch ihre physische StΓ€rke durch grausame und gewalttΓ€tige Handlungen zeigen. Die Reifriesen sind Todfeinde der GΓΆtter und liegen mit ihnen im Gegensatz zu den einfachen Thursen fast immer im Streit. Vor allem mit Thor kΓ€mpfen sie meist um ihr Leben. Odin dagegen sucht sie manchmal auf und fragt um Rat. Bekannte Hrimthursen sind Hymir (der Vater von Tyr) sowie Gymir aus JΓΆtunheim (der Vater von Gerda, der Frau von Freyr). Oft werden die Riesen von den GΓΆttern durch eine List betrogen. Viele von ihnen sterben durch MjΓΆllnir, den Hammer Donars.

Aus meteorologischer Sicht ist der Kampf zwischen Thor/Donar und den Eisriesen, ein immer wieder kehrendes Ereignis, dass sich in der Mitte des Mai abspielt und den Sieg des Donnergottes zum Ergebnis hat. Da eine Schlacht natΓΌrlich nie gleich verlΓ€uft, verzΓΆgern und verschieben sich die Tage entsprechend.

Die Eisriesen haben also auch den Wandel der Neuzeit faktisch ΓΌberlebt und sind tief in unserer Gesellschaft verankert, wenn auch nicht mehr unter ihrer ursprΓΌnglichen Bezeichnung. So kΓΆnnen wir doch aber kΓΌnftig an sie denken, an den Kampf zwischen den Riesen und Thor und vielleicht, wenn mal wieder ein Bauer von den “Eisheiligen” spricht, eine Korrektur vor nehmen und sie stattdessen wieder bei ihrem Namen nennen, die Eisriesen!