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Bereits vor einem reichlichen Dreivierteljahr, erblickte das dritte Album von Azaxul aus dem schΓΆnen Erzgebirge, dass Dunkel der Nacht. Der AlleinkΓ€mpfer hinter diesem Projekt ist kein Geringerer als “Gaamalzagoth”, frΓΌher SΓ€nger bei den legendΓ€ren Moonblood.

Hier allerdings firmiert er unter dem Pseudonym Azaxul, womit der, auch noch bei Demoniac aktive Musiker, speziell hier als absoluter Alleinherrscher fungiert.

Gespannt war ich auf dieses Album besonders, da der VorgΓ€nger β€žThe Saints Impaledβ€œ bereits satte fΓΌnf Jahre zurΓΌck lag.

Das flotte β€žProcession Of Penitent Corpsesβ€œ leitet den knapp 52 – minΓΌtigen Reigen, rohen und dennoch gut gespielten Schwarzmetalls, schon mal amtlich ein. Disharmonisch im Klang der Saiten, sowie eine giftig geifernde Stimme und dennoch mit einem Hauch an Melodik versehen, so schallt dieses ErΓΆffnungsstΓΌck aus den Lautsprechern.

Fortsetzung erfΓ€hrt das Album in Form von β€žTribunal Of The Deadβ€œ, welches schnell durch die dunklen WΓ€lder jagt und dabei nicht nur einmal an die allseits bekannten Darkthrone erinnert. Azaxuls Gesang agiert dabei mehr im Hintergrund und rezitiert eher, als dass er im Takt kreischen oder schreien wΓΌrde. Ab Minute fΓΌnf setzen sogar kurzzeitig TastenklΓ€nge als Untermalung ein und die Musiziergeschwindigkeit wird ebenfalls temporΓ€r gedrosselt.

Auch β€žThe Doors Of Vacant Gravesβ€œ ist ein weiteres starkes Manifest gut gespielten Schwarzmetalls alter Schule. Das Schlagwerk tΓΆnt trotz hohen Tempos ziemlich abwechslungsreich. Viele Außenstehende meines Bekanntenkreises, welche dem Schwarzmetall nur peripher oder gar nicht zugetan sind, behaupten fortwΓ€hrend, dieser sei eintΓΆnig und stumpf. Allein die ersten drei Lieder dieses Albums sollten jene, natΓΌrlich unter der Voraussetzung eingehender BeschΓ€ftigung, eines Besseren belehren.

Auch β€žMirror Of Louring Deathβ€œ erinnert an die norwegischen Protagonisten und in diesem Fall vor allem an deren β€žUnder A Funeral Moonβ€œ-Phase.

β€žScourge Of The Lightβ€œ entpuppt sich als einer der HΓΆhepunkte dieser Scheibe. UnverΓ€ndert hohes Tempo bestimmt zwar auch dieses StΓΌck, jedoch fahren die Gitarren diesmal eine wirklich unwiderstehliche Tremolo-Melodie auf, deren klanglicher Magie man sich einfach nicht entziehen kann. Wenn es nicht ein eigentlicher Widerspruch im Gesamtkontext des Schwarzmetalls wΓ€re, wΓΌrde ich diese Melodie sogar als einschmeichelnd bezeichnen.

β€žThe Pit Of Black Deathβ€œ ist ein kleiner Kontrast zum vorher GehΓΆrten, da hier eine schleppende Gangart vorherrscht. Dunkle TastenklΓ€nge unterstΓΌtzen zudem die Gitarren. Zum Ende hin ist ein mit viel Hall unterlegtes Gitarrensolo zu hΓΆren. Von der Abmischung her erinnert es an Bathory zu unseligen Heavenshore-Studiozeiten. Der Ausklang wiederum kΓΆnnte von β€žHome Of Once Braveβ€œ inspiriert worden sein.

Zum Abschluss erfahren, wie auf den VorgΓ€ngern, abermals Moonblood mit der Neuinterpretation von β€žThe Immortality Of My Dreams And Visionsβ€œ eine Huldigung. Das Original ist auf der β€žRehearsal 7β€œ vom MΓ€rz 1996 enthalten und erfuhr in der momentanen Serie an WiederverΓΆffentlichungen sΓ€mtlicher Proberaumaufnahmen von Moonblood bisher noch keine BerΓΌcksichtigung. Das Lied, dessen Original ich bislang noch nicht kannte, ist sehr gelungen.


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Die lange Entstehungszeit (zwischen 2016 und 2022 laut Beiheft) hat sich mehr als gelohnt. β€žEchoes Of Drearinessβ€œ (zu deutsch: β€žEchos der Trostlosigkeitβ€œ) bietet nebst transparenter Produktion, sieben, trotz ihrer durchgehenden Rauhheit, hΓΆchst interessante und abwechslungsreiche Lieder. Bleibt zu hoffen, dass diese Scheibe nicht, wie einst angekΓΌndigt, das Ende von Azaxul bedeutet, sondern das es eine Fortsetzung geben wird. Des Weiteren hoffe ich, dass diesem Album die ihm zustehende Aufmerksamkeit zuteil wird.

ErhΓ€ltlich ist das Werk neben den einschlΓ€gigen LΓ€den, auch bei Azaxuls eigenem Vertrieb Misanthrophia Discos, dort auch noch als schwarzes Vinyl, welche allerdings ohne die Nachspielversion von Moonblood auskommt. Zugreifen!

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