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sommerso

Die Sonnenwendfeier wird, je nach Region am 20., 21 oder 22 Juni gefeiert. Sie kennzeichnet den Hรถchststand der Sonne รผber dem Horizont, an Orten des nรถrdlichen Wendekreises.
Fรผr die Bevรถlkerung Nordeuropas war diese Feierzeit, zusammen mit der der zweiten Sonnenwende im Jahr, der Wintersonnenwende, die wohl wichtigste im Jahreskreis.

Wie wichtig fรผr die germanischen Vรถlker die Himmelsbeobachtung war, zeigt uns schon der erstaunte Bericht des griechischen Astronomen Pytheas, er besuchte um 330 vor unserer Zeit Norwegen und schrieb unter anderem nieder:
โ€žEs zeigten uns die Einheimischen, wo die Sonne ihre Ruhe halteโ€œ.

Der rรถmische Geschichtsschreiber Prokop schreibt um 550 nach unserer Zeit in seinem โ€žGotischen Kriegโ€œ von Norwegen und der 40-tรคgigen Polarnacht, und wie die Nordleute in dieser Zeit aus den Umlรคufen des Mondes und der Sterne die Tage berechneten:

โ€žSobald aber 35 Tage dieser langen Nacht vorรผber sind, werden einige auf die รคuรŸersten Hรถhen der Berge gesandt – und zwar ist dieses dort Sitte – welche von dort auf irgendeiner Weise die Sonne sehen und den Leuten drunten melden, dass in fรผnf Tagen die Sonne sie beleuchten werde. Die frohe Botschaft feierten sie mit dem ganzen Volke, und zwar noch in der Finsternis. Und dies ist der Thulebewohner grรถรŸtes Fest.โ€œ

Ein weiteres Beispiel ist die berรผhmte Sonnenscheibe von Nebra. Die Scheibe wurde als Kalender verwendet. Das Siebengestirn zeigt durch seine halbjรคhrliche Wiederkehr am Nachthimmel, Beginn und Ende des Sommers an.

Der Mond kennzeichnet den monatlichen Wechsel und die Sonne den Tageslauf. Die abgebildete Sonne wird fรคlschlich รถfters als Vollmond interpretiert. Es ist jedoch recht unwahrscheinlich, dass die Schรถpfer der Scheibe die Darstellung der Sonne als wichtigste Erscheinung am Himmel einfach vergessen haben. Durch Ausrichtung der beiden Randbรถgen lassen sich exakt die Sommersonnenwende und die Wintersonnenwende bestimmen.

Der untere, spรคter angebrachte Bogen, kann die mythische Himmelsbarke darstellen, die die Sonne auf ihrem Lauf รผber den Himmel zieht.
Unter Zahlreichen Kultstรคtten, die dazu dienten die Sonnwendfeier zu zelebrieren, aber auch als Thingstรคtte, Sternenwarte und Beobachtungspunkt des Sonnenlaufes verwendet wurden, nehmen die Externsteine einen besonderen Platz ein, wenn nicht sogar den bedeutendsten in ganz Germanien. Ihre alte Raumachse ist genau auf den Sonnenwendepunkt geortet.

Diese Sonnenwarte gewรคhrt eine einzigartige Mรถglichkeit zur Beobachtung des Sonnenaufganges zur Zeit der Sommersonnenwende.

Der ganze Raum mit dem kreisrunden Loch in der Felsenwand ist nicht nach Osten, sondern nach Nordosten auf die am Sommersonnenwendtage aufgehenden Sonne geortet und zugleich auf den Mondaufgang zur Zeit seines nรถrdlichsten Aufstiegs am Himmel. Sicherlich sind hier einst auรŸer den heiligen Sonnenwendfeiern auch kalendermรครŸige Beobachtungen der wandernden Sonne vorgenommen worden. Einen geeigneteren Platz hรคtte man sich kaum denken kรถnnen. Und wie hier schon in uralter Zeit (denn alle Voraussetzung fรผr ein Zusammenstrรถmen der Menge an den Externsteinen sind vorhanden) die groรŸen Feste der Winter- und der Sommersonnenwende gefeiert wurden, so geschah das auch noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein.

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Hรถren wir noch aus dem Bericht eines Teilnehmers daran:
โ€žIch erinnere mich vor 60 Jahren (1904 sind diese Worte geschrieben) aus frรผhester Kindheit Tagen, dass es unter den Mitgliedern einer uralten Wehrverbindung heimatlicher Hรถfe Brauch war, zu Johanni die weite, tagelang dauernde Fahrt nach jenen alten heiligen Steinen zu unternehmen und dort mit dem Sonnenaufgang `das Fest der Sonnenwendeโ€œ zu feiern, und wir Kinder wurden mitgenommen, um diesen Brauch in der รœberlieferung auf kommenden Geschlechter wach zu erhalten… Ich habe, trotz einer weiten, kostspieligen Reise noch oft die Sommersonnenwende an jenen Steinen gefeiert.

Um genau nachvollziehen zu kรถnnen was die Feier der Sonnenwende und mit ihr untrennbar verbunden die Himmelskunde, sowohl religiรถs als auch wissenschaftlich, fรผr die germanische Kultur bedeutete, mรผssen wir erfassen das sich damals Glaube und Erkenntnis noch nicht widersprachen.

So konnten โ€žSonnenwartenโ€œ zugleich โ€žSonnenheiligtรผmerโ€œ, ernste Sonnenbeobachtung zugleich frohe Sonnenwendfeier sein. So sind beobachtendes Wissen, glรคubiges Vertrauen und ordnen des Verstandes auch der Urgrund jeder germanische Sonnenwendfeier. Klarheit, Wissen und Erkenntnis war jenen Menschen nordischen Blutes innersten Bedรผrfnis, sich einzuordnen in das groรŸe Geschehen des Kosmos, ihre eigenen Lebensgesetze abzuleiten aus denen der Natur, ihr Leben in Einklang zu bringen mit der ewigen Lebensordnung allen Werdens. Aus dieser Erkenntnis und diesem Wissen erwuchs auch ihr ganzes religiรถses Leben und ihre Feiertage. So sind diese Feste Ausdruck einer รผberlegenen, aus sich selbst schรถpfenden Weltanschauung und Lebensweise.

Die Brรคuche, mit denen man auch heute noch in Skandinavien die Sonnenwende, dort Mittsommer genannt begeht, gehen auf uraltes germanisches Brauchtum zurรผck, welches in unseren Breitengraden leider kaum noch anzutreffen ist. Man versammelt sich mit der Dorf und Festgemeinschaft um ein groรŸes zentrales Sonnwendfeuer, Junge Paare springen รผber das Feuer und rufen Wรผnsche fรผr die Zukunft und Sinnsprรผche aus. Auch stilisierte Sonnenrรคder werden mancherorts abgebrannt, sie symbolisieren die unbesiegbare Sonne.

Doch kann man vereinzelt auch hier wieder mancherorts die Sonnenfeuer brennen sehen, wo sich unser ureigener Glaube wieder seine Wege bahnt. All jenen Brรผdern und Schwestern rufen wir heute diese alte Weise zu:
” Heilige Glut, heilige Glut
rufe die Brรผder zusammen,
dass bei den lodernden Flammen,
wachse der Mut, wachse der Mut.


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Die helle und die dunkle Jahreshรคlfte finden in vielen Mythen ihren Ausdruck im Bild zweier ungleicher Brรผder, zweier Kรถnige oder Gรถtter. Der eine ist hell und licht, der andere dunkel und dรผster. Wie die beiden Jahreszeiten rivalisieren sie miteinander, um sich in der Regentschaft abzulรถsen. Der helle Gott der Sonne, der auf dem Hรถhepunkt seiner Macht angelangt ist, stirbt von der Hand des Dunklen den Opfertod. Lichtgott Baldur, den schรถnsten und freundlichsten der Asen-Gรถtter , findet durch seinen dunklen Halbbruder Hรถnur versehentlich den Tod. Damit vollzieht er das Schicksal alles Lebendigen nach: den Tod im Herbst, die Wiedergeburt aus dem SchoรŸ der lebensspendenden Gรถttin. Der Tod des einen Gottes verleiht dem anderen die Macht. Die Sonnenwenden markieren den Umschwung dieser Energie.


In der christlichen Welt, wird diese Zeit mehr als Gedenktag, fรผr den Tรคufer Johannes angedacht. Dies ist natรผrlich, absoluter Nonsens und widerspricht dem germanischen Artglauben ! Die Sommersonnenwende oder Mittsommer, ist das Fest des Lichtes und des Feuers. Um diese Zeit im Jahr, ranken sich viele Mythen und Sagen, zu dem ist dieser Tag, der 21. Juni (germ. Brachmanoth), jener, mit der kรผrzesten Nacht. Von nun an verkรผrzen sich die Stunden des Tageslichtes, bis zur Wintersonnenwende und schlieรŸen somit den Kreis des Lichtes.

Dieser Tag ist, wie zuvor schon genannt, ebenso ein Fest des Feuers. Dieses soll nicht nur zu Ehren des Lichtes brennen, sondern ebenso reinigende Wirkung haben und bรถse Geister vertreiben. Traditionell, wird somit ebenso um sonniges Wetter, sowie um reiche Ernte gebeten. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass viel Riten und Brรคuche , mit Feuer und Flamme zu tun haben.

Fรผr eine hรผnengleiche Flamme, um das Licht zu ehren, wird ein groรŸer Haufen, aus Holz und Reisig, zusammengestellt und zum erleuchten gebracht. Um dieses heilige Feuer, wird sich feierlich versammelt. Es werden Volkslieder gesungen, den Toten gedacht, wenn gewollt auch getanzt und kleine Opfergaben dargebracht. Sollten Holzfiguren oder Strohkrรคnze ins Feuer geworfen werden, bringt dies Glรผck und Gesundheit. Es kรถnnen ebenso Wunschzettel, als Opferersatz, in die Flammen geworfen werden, damit diese in Erfรผllung gehen.

Mit diesem Fest, soll die Zeit der Ernte und Fruchtbarkeit herbeigerufen werden. Schon unsere Vorfahren, ob Kelten oder Germanen, feierten diese Zeit des Lebens.

So muss auch diese Tradition ,weitergefรผhrt werden, im Gedenken an unsere Ahnen, unsere Gรถtter und unserer Tradition. Entledigen wir uns den christlichen und abrahamitischen Verfรคlschungen unserer ureigenen Traditionen. Entzรผnden wir die Feuer, die Geist und Wesen reinigen.

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