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Thronecult, eine Schwarzmetallkapelle aus Sachsen, wie sie im Buche steht, weitestgehend unbekannt, roher Klang und tief blasphemisch. Ich widme mich heute dem, erst kรผrzlich รผber Varma Marga Productions, verรถffentlichten Vollwerk “Essence Of Eternity”.

Wohin der musikalische Ausflug fรผhrt und was Thronecult zu bieten haben, klรคren die folgenden Zeilen.



Ich gebe zu, รผber Thronecult, bis auf den Namen und deren Existenz bis vor Kurzem, nichts gewusst zu haben. Dies รคnderte sich, dank Varma Marga Productions und nun sitze ich hier und der raue Klang der frรผhen Schwarzmetalltage, dringt in meinen Gehรถrgang. Aber, der Reihe nach.
Meine Informationen zu dieser Musikschmiede sind spรคrlich und rar gesรคt, da die Herren bisweilen nicht einmal รผber einen Metal Archives-Eintrag verfรผgen. Somit bleibt mir nichts anderes รผbrig, als die Informationen zu verwerten, die ich auf ihrer Facebookprรคsenz finde und die, die mir das Beiheft geben.

“Essence Of Eternity” bietet satte zehn Titel, mit einer Gesamtlรคnge von rund 50 Minuten. Ein Beiheft, wie eben erwรคhnt, findet sich ebenfalls und bietet darin alle Texte zum dazugehรถrigen Liedgut, mehr Informationen gibt es nicht. Dieser Umstand sorgt allerdings, fรผr den gewissen “Untergrundcharakter”.

An den Titeln und der gesamten grafischen Aufmachung, wird schnell ersichtlich, dass es sich hierbei um ein Werk, mit satanischen Botschaften handelt, menschenverachtend und antireligiรถs. Thronecult ist aber beileibe keine unbekannte Truppe, so gab es bereits in den letzten Jahren einige Konzerte. Darรผber hinaus gibt es die musikalische Formation, eigentlich seit 2014, damals wohl aber noch unter dem Namen “Cold Palace”, 2019 erfolgte dann die Umbenennung. Das sind aber nun wirklich alle Informationen, die sich finden lieรŸen. Ach nein, unter altem Namen gab es bereits 2016 eine erste Verรถffentlichung, mit dem Namen “Under His Sign”.


Thronecult bewegt sich musikalisch im Stil, der zweiten Welle des Schwarzmetalls, der frรผhen 90er Jahre. Ungeschliffen, brachial und roh.
Die thematische Auslegung reicht von persรถnlichen Empfindungen und Geisteszustรคnden (mental betrachtet), von schwarzen Messen und satanischer Verehrung, also auch hier ganz im Sinne der frรผhen Anfรคnge. Wรคhrend heute, insbesondere im deutschsprachigen Schwarzmetall, eher auf melodische und atmosphรคrische Elemente gesetzt wird, knรผpft “Essence Of Eternity” dort an, wo beispielsweise Katharsis, einmal aufgehรถrt haben.

Der Klang ist durchweg rumpelig, trotz allem aber nicht billig produziert, man bekommt also nicht den Eindruck, als seien hier Fisherprice Aufnahmegerรคte zur Verwendung gekommen. Der Klang ist bewusst so gehalten, um eben jene Stimmung zu erzeugen, wie sie in vergangenen Tagen รผblich war.

Thronecult ist eine Viermann-Truppe, die bis auf Skral (seines Zeichens Sรคnger), sogar auf ausschweifende Pseudonyme verzichteten. Ein Aspekt mehr, der die Aufmerksamkeit, gen Musik lenkt, anstatt sich mit den Musikern selbst zu beschรคftigen.

Mit “Saturnian Black Mess” brettern Thronecult, ab der ersten Sekunde mรคchtig los, das Tempo ist rasend und gewaltig, auch hier kann man durchaus Parallelen, zu den Ursprรผngen herstellen. Die Riffs sind roh und geben den wortwรถrtlichen Ton an, das Schlagwerk ist gut wahrnehmbar, bleibt aber klanglich immer etwas zurรผck. Die Stimme und der Gesang im Allgemeinen sind vordergrรผndig und bieten eine herrlich abgerundete konzeptuelle Abrundung.

Die Titel rauschen, vor allem aufgrund der sich stetig haltenden Geschwindigkeit, an einem vorbei, was ein mehrmaliges Hรถren wichtig macht, um eventuelle Einzelheiten รผberhaupt wahrzunehmen. In einzelnen Titeln finden sich dann Feinheiten, wie zum Beispiel bei “Lightbringer”, wenn mitten im Getรถse ein spielerisch ausgefeilter Riff zu Tage gefรถrdert-ย  und man spรผrbar, kurz aus dem Geschehen gerissen wird.

Wenn man “Essence Of Eternity” nur “nebenbei” auflegt, vergehen die 50 Minuten Spielzeit, wie im Fluge, was etwas schade ist, da hier durchaus Potential zum Verweilen geboten wird. Natรผrlich wird nicht permanent durchgeknรผppelt, allerdings ist die Hauptgeschwindigkeit eher im rasenden Bereich angesiedelt. Wer also ein ruhiges, melodisches Black Metal Album erwartet, wird bei Thronecult regelrecht รผberrollt.

Es gibt aber auch Ausnahmen, wie in “Frozen Forest”, da finden sich auch schleppende Elemente wieder, obgleich sie auch nicht von Dauer sind, aber zumindest eine hรถrbare Abwechslung bieten.ย  Aus instrumentalischer Sicht, ist hier groรŸes Kรถnnen hรถrbar, denn zu keinem Zeitpunkt bekommt man das Gefรผhl, man wรผrde mit der Geschwindigkeit abgelenkt werden oder gar versuchen, Ideenlosigkeit zu kaschieren. Ganz im Gegenteil, schnell und roh muss gelernt sein und erfordert, vor allem live auch eine gewisse Ausdauer.

 


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Thronecult ist etwas fรผr alteingesessene Hรถrer, die sich nach den Klรคngen der 90er Jahre zurรผcksehnen und dank “Essence Of Eternity” eine kleine Zeitreise unternehmen dรผrfen. Tieffinsterer Black Metal, der auch so, aus Norwegen hรคtte kommen kรถnnen. Anhรคnger dieser Spielart, werden hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Wer eher melodischeren oder eben atmosphรคrischeren Klรคngen lauscht, sollte davon besser die Finger lassen. Katharsis, Darkthrone, alte Infernal oder Besatt, sind Kapellen, die euren Kadaver in Wallung bringen? Dann wird Thronecult eine eventuelle Lรผcke schlieรŸen oder fรผr weiterhin hohen Puls, Gewรคhrleistung tragen, im positiven Sinne – versteht sich.


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