„Nebelgeist“, der Mann hinter „Nebelgrund“ und „GrÀul“, ÃŒberlies mir sein letztes Werk „RauhnachtstrÀume“, nicht nur zur Bewertung, sondern vielmehr auf meine Bitte hin, da es mir zur Veröffentlichung einfach unbekannt war. Lange Rede, kurzer Sinn, nun liegt mir das genannte Exemplar vor und ich möchte es jedem, der es ebenfalls verpasst haben sollte, nÀher bringen – nun denn.
Die beiden, oben erwÀhnten, musikalischen ErgÃŒsse, könnten kaum unterschiedlicher sein. So betrachtet „Nebelgeist“ selbst, „GrÀul“ als das Projekt, um seinem Hass, seinem Unmut und seiner Wut freien Lauf zu lassen und „Nebelgrund“ ist das (wie er es nennt) Projekt, zur absoluten Freiheitsentfaltung.
„RauhnachtstrÀume“ ist ein Vollalbum, welches mit acht StÃŒcken und einer Gesamtlaufzeit von rund 54 Minuten, fÃŒr reichlich musikalische Darbietung sorgt.
Diese acht TonstÃŒcke, folgen einem festen Konzept, dass durch die entsprechende Namensgebung manifestiert wird. „RauhnachtstrÀume“ ist ganz klar, ein atmosphÀrisches Werk, dass zugleich Kraft und Melancholie verbreitet, wie ich es seit Langem, in solch einem AusmaÃ, nicht mehr gehört habe.
Erschienen, ist es letztes Jahr (2021) und wurde ÃŒber „Todesritter“ vertrieben.
Ein Beiheft liefert „Nebelgrund“ selbstredend mit, welches die abgedruckten Texte, der einzelnen StÃŒcke beinhaltet. Anzumerken ist hier vor allem, dass alle Illustrationen, von Hand gezeichnet wurden.
Den Auftakt, dieser musikalischen Reise, in ferne NordlÀnder, der alten Götter und Mythologien, ÃŒbernimmt „Tod an den Ufern des Mondscheins“. Das fast siebenminÃŒtige StÃŒck, bedient sich ausschlieÃlich, einer musikalischen HeranfÃŒhrung. Melodische, wirklich ausgeklÃŒgelte Riffs, bieten eine herrlich stimmungsvolle AtmosphÀre, die den Hörer, auch ganz ohne Gesangsbegleitung, in seinen Bann zu ziehen versteht.
Direkt und ohne groÃes Federlesen, geht es ÃŒber in die „Frostnacht“, die ebenso melodisch eingeleitet wird, auch hier sind feinste, beinahe epische KlÀnge zum Einsatz gekommen. Das Schlagwerk treibt die Melodie vor sich her und man spÃŒrt die KÀlte, in diesem Lied. Inhaltlich ist es kein klassisches StÃŒck, dass sich darauf beschrÀnkt, die KÀlte zu umschreiben. Vielmehr ist der Frost, als selektives Naturschauspiel zu verstehe, der das Ende, vielen Lebens bedeutet. Nicht nur die Natur fÀllt in tiefen Schlaf, sondern auch Jene, die der KÀlte nicht Herr sein können. Die Musik spielt immer wieder einen prÀgnanten Faktor in der ErzÀhlweise und unterstreicht, gewisse thematische Abgrenzungen in Geschwindigkeit, HÀrte und Riff.
Nach einem Zwischenspiel, dass rein instrumentaler Natur ist und auf den Namen „Sól“ hört, geht es direkt ÃŒber zum Titel „Albtraum“. Thematisch ist hier die Rede, vom Fleisch gewordenen Albtraum, der „SÃŒnder“ abstraft und ihrem gerechten Lohn zufÃŒhrt – so die Götter es wollen. Musikalisch ist hier ein roher Mix aus dumpfen, harschen KlÀngen, vorzufinden, die mal in Raserei, mal in Grauen mÃŒnden. Auch die spÃŒrbare AtmosphÀre, die durch Gesang und Klang erzeugt wird, verschafft einen hervorragenden Eindruck, wie so ein „Albtraum“ aussehen kann.
Der nÀchste Titel, den ich unbedingt hervorheben möchte, ist, „Zu Tausend und kein ZurÃŒck“. Dieses TonstÃŒck ist, ohne Ãbertreibung (fÃŒr mich), das mitunter epischste Liedgut, auf der gesamten Veröffentlichung. Die instrumentale Zusammenstellung aus tiefgehenden GitarrenklÀngen, treibendem Schlagwerk und den Abschnitten, in denen „Nebelgeist“ das Kreischen ablegt und zu klaren GesÀngen ÃŒbergeht – machen „Zu Tausend und kein ZurÃŒck“, zu einem völlig unterschÀtztem Titel, der deutlich mehr Beachtung finden sollte. Eine genaue Umschreibung ist kaum möglich, da hier einfach Emotionen, musikalisch und stimmlich ÃŒbertragen werden, die man so nur selten vorfindet. Textlich ist es ein Lied ÃŒber Aufbegehren und die daraus resultierende Tatkraft, welche durch die eben erwÀhnte Klangkonstruktion, mehr als ÃŒberwÀltigend, dargeboten wird!
Dieses StÃŒck wÃŒrde sich, in einer epochalen Schlacht, nahtlos einfÃŒgen.
„Runen des Todes“, der vorletzte Titel, ist ein eher ruhigeres StÃŒck, dass nur stellenweise das Tempo anhebt, um eine gewisse, vorÃŒbergehende Stimmung zu erzeugen. Die atmosphÀrischen KlÀnge, bilden eine gelungene TonergÀnzung und gerade das letzte Drittel, zieht dann noch einmal krÀftig, an der „Stimmungsschraube“.
Den Abschluss ÃŒbernimmt „Odins Ritt ÃŒber das Firmament“. Der Beginn ist, wie man es auf diesem Werk nun mittlerweile fast erwartet, melodisch. Es ist aber auch, wie der Einklang, ein rein instrumentalisches Lied. Ein deutlich ruhigeres, dass den Hörer, allmÀhlich zum Ende bewegt und fast ein bisschen Ruhe, in den zuvor aufgewÃŒhlten Hörgenuss, bringt. Jedenfalls kein ÃŒberhastetes Ende, sondern wohlÃŒberlegt und absolut stimmig zum Gesamtkonzept.
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Die vergangenen 54 Minuten, wobei es dann nun deutlich mehr, als 150 wurden, haben mir ein hinreichendes Bild vermittelt. Ein Bild darÃŒber, wie „Nebelgeist“ musikalisch Gedanken und Ideen verwirklicht, wie stimmungsvoll er dies in die Tat umgesetzt hat und wie kreativ er dabei war. Wichtig sollte fÃŒr jeden sein, der potentiell interessiert ist, dass „Nebelgrund“, kein völlig ÃŒberproduziertes Werk darstellt, die ursprÃŒngliche Rohheit des Schwarzmetalls, bleibt zu jeder Sekunde erhalten, nur mit dem feinen und ÃŒberaus wichtigen Zusatz, dass hier ein unbeschreiblicher Ideenreichtum am Werk war. Die Musik ist von der ersten, bis zur letzten Minute mitreiÃend und man hat eher das GefÃŒhl, hier eine Reise in finstere Nordgefilde begangen zu haben, als bloà „Musik“ zu hören. Ist dies also eine Empfehlung? Absolut!
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