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Dauรพuz ist ein gemeingermanischer Begriff, welcher โ€žTodโ€œ bedeutet. Erst seit dem Jahre 2016 aktiv, prรคsentierte uns dieses Zweigespann aus, einerseits Nordrhein-Westfalen und andererseits Thรผringen, eine bereits durchaus beachtliche Anzahl an Verรถffentlichungen. Drei Alben, zwei EPs und eine Gemeinschaftsproduktion, stehen bislang auf der Habenseite. Bestehend aus Aragonyth S. (alle Instrumente), welcher auch bei Idhafels tรคtig ist und unter anderem auch bei Seelenfrost aktiv war und Syderyth G. (Gesang, Akustikgitarre und Tasten), auch aktiv bei Wintarnaht und Isgalder, verรถffentlichte diese Truppe, im Jahrestakt Tontrรคger.


Auf Dauรพuz aufmerksam wurde ich, durch deren zweites Album โ€žDie Grubenmรคhreโ€œ, welches, wie auch alle anderen Verรถffentlichungen bisher, von hรถchster Qualitรคt war. Dass die Kapelle nicht Unrecht im Untergrund hohe Anerkennung genieรŸt, liegt meiner Meinung nach, zum einen an der herausragend melodischen Spielart, zum anderen weist dieses Duo ein thematisches Alleinstellungsmerkmal auf. Anstatt, wie so oft der Fall, รผber Okkultismus, den Gehรถrnten, menschliche Abgrรผnde oder Heidentum zu singen, nahmen sich Dauรพuz der Thematik des Bergbaus, mit all seinen negativen Aspekten, an. Eingeflochten werden zum Beispiel, hierbei, auch hin und wieder Sagen von Geistern. Diese Thematik geht, Achtung Wortwitz, sehr in die Tiefe. Eine Hรผrde, welche es hierbei zu meistern gilt ist, die selbst gesteckten hohen Erwartungen aufgrund der durchgehend guten bis sehr guten Qualitรคt des bisherigen musikalischen Materials, gerecht zu werden.


Den auf โ€žVom schwarzen Schmiedโ€œ gebotenen acht Stรผcken liegt ein thematischer รœberbau namens โ€žDer Bergschmiedโ€œ zugrunde. Die Lieder an sich kรถnnen als Kapitel angesehen werden und stehen somit zumindest lyrisch nicht fรผr sich allein.


Kapitel I โ€žMein Bergโ€œ wird durch Tasten stimmungsvoll eingeleitet und erfรคhrt Begleitung durch Schreien und Klargesang, beides von Syderyth beeindruckend dargeboten. Was bereits bei diesem Lied auffรคllt, ist die klarere Produktion im Vergleich zu z. B. vorangegangenem Vollalbum โ€žMonumentumโ€œ. Eine transparenter Produktion war aber bereits auf der letztjรคhrigen EP โ€žGrubenfall 1727โ€œ zu vernehmen.

Kapitel II โ€žDer Eidโ€œ war vorab bereits im Weltnetz verรถffentlicht worden und machte natรผrlich neugierig auf mehr. Episch und abwechslungsreich, wird das Stรผck mal mit heroischem Klargesang, mal mit an Gruppen wie Aaskereia erinnerndem Geschrei dargeboten. Textlich wird das Schicksal eines ehemaligen Bergmanns beschrieben, welcher in der Grube zuerst seinen Bruder verlor und im weiteren Verlauf alle anderen Angehรถrigen, so dass er sich letztlich entschloss, diesen Ort endgรผltig zu verlassen.

Kapitel III โ€žDesperatioโ€œ (Verzweiflung) bildet eine Art Zwischenstรผck, dargeboten mit Akustikgitarre und anfangs lateinischen Worten. Zum Schluss hin vernimmt der Hรถrer ein Narrrativ, intoniert vom Gast “Markasyth”, welcher auch fรผr sรคmtliche Kalligraphie – Zeichnungen und Fotografien verantwortlich ist. Er kรถnnte auf diese Art und Weise aber auch durchaus in einem Hรถrspiel mitwirken.

Es erfolgt ein nahtloser รœbergang zu Kapitel IV โ€žZauberwerkโ€œ, ein schnelles Stรผck mit Kreischgesang. Dieser wechselt sich einer Art Knurren ab. Auch heroischen Klargesang ist wieder mit von der Partie. Das Ende dieses Stรผcks erfolgt abrupt.

Kapitel V โ€žSagenliederโ€œ bietet uns mรคrchenhaft anmutende Liedmelodien mithilfe der Stromgitarre und zรคhlt zu meinen Lieblingsstรผcken auf diesem Album. Im รœbrigen erinnern die mit Hall unterlegten, melodisch flirrenden Tremoli der Gitarren ein ums andere Mal an bestimmte Kapellen aus Quebec in Kanada.

Kapitel VI โ€žCognitioโ€œ (Wissen) enthรคlt die mit Begleitung einer akustischen Gitarre gesprochenen Worte โ€žQuoniam verum aliqua tamen nescimus profundiโ€œ (รผbersetzt in etwa: โ€žWeil es wahr ist, dass wir noch keine Tiefe kennenโ€œ).

Kapitel VII โ€žDer Frevelโ€œ vereint sรคmtliche Stรคrken dieser Scheibe. Gesprochene, abgelรถst durch Schreigesang und Stolz anmutendem Klargesang gibt hier wieder par excellence. Die Becken des Schlagzeugs vermitteln zwischendurch den Eindruck, als wรผrden sie wie Bergmannshacken klingen, welche ins Gestein geschlagen werden.

Und, schlieรŸlich erfolgt mit Kapitel VIII โ€žSargdeckelโ€œ der finale Teil. Jener, bietet einen leicht melancholischen Anklang, mit wiederum groรŸartigem Tremolo. Zum Ende des Stรผcks hin, gibt es ein kurzes Innehalten, bevor es mit voller Kraft weitergeht. Der Schlussteil entlรคsst den Hรถrer mit Klargesang, welcher mit Piano und Streichern unterlegt ist und von den nachfolgend, gesprochenen Worten, von “Markasyth”, abgeschlossen wird, nachdem sรคmtliches Instrumentarium bereits verstummt ist.

Im รœbrigen wird dieses Album, im mittlerweile begonnenen neuen Jahr, nochmal, in verรคnderter Form neu verรถffentlicht.


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Es bleibt zu sagen, dass Dauรพuz, mit โ€žVom schwarzen Schmiedโ€œ, ein wirklich starkes Album gelungen ist, das sowohl musikalisch, als auch konzeptionell und gestalterisch (wunderschรถnes Digipack mit 16-seitigem Beiheft und allerhand Zeichnungen) den hohen Erwartungen mehr als gerecht wird. Erschienen ist das Werk, wie bereits die vorangegangene EP nicht mehr bei Naturmacht, sondern bei Amor Fati Productions auf CD und Vinyl. Als Kassette ist es bei Sol Records zu beziehen.

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