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Und hier ist es, also zumindest bei uns, dass nunmehr sechste Vollwerk der Mannen aus Esslingen / Baden Wรผrttemberg. “Krieg ernรคhrt Krieg” lautet der neue Titel und verrรคt bereits, welche thematischen Auslegungen hier abgearbeitet werden. Ob sich das Werk in den bisherigen Verรถffentlichungen einreihen kann, werden folgende Zeilen zu klรคren wissen.


Runenwacht, eine lรคngst nicht mehr wegzudenkende Schwarzmetall-Kapelle, die beinahe jedes Jahr ein neues Album auf die Hรถrerschaft loslรคsst. Wie in denย  Jahren zuvor, wird auch “Krieg ernรคhrt Krieg” erneut รผber “Northern Fog Records” verรถffentlicht und diesmal auch als Sammleredition zu haben sein. Wer die Laufbahn der Herren mitverfolgt hat, weiรŸ, dass sich auch einiges innerhalb der Formation geรคndert hat. So ist “Werwolf”, der neue Mann am Schlagwerk und lรถste somit “Sturmkaiser”, nach vielen Jahren ab. “Rex” ist, wie gewohnt der Mann fรผr die Saiten und den Gesang und wird es wohl auch, so Odin will, viele weitere Jahre sein. Genug der Theorie, widmen wir uns dem Album.

Mir liegt “Krieg ernรคhrt Krieg”, da es eine Vorabrezension ist, “nur” als digitale Version vor, jedoch hatte ich auch einen Einblick in die Beiheftgestaltung.
ich bekomme also rund 43 Minuten und zehn Titel geboten, welche sich diesmal, wie der Titel vermuten lรคsst, ausschlieรŸlich und konzeptionell um den Krieg drehen werden. Das Beiheft ist entsprechend gestalterisch angepasst und hรคlt, neben einigen Fotografien, auch die Texte zum mitlesen bereit.
Das ร„uรŸerliche ist somit, wie gewohnt dem Konzept gewidmet, nicht รผberschwรคnglich aber mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden.


“Kampftrupp”, der erste Titel und somit das Eingangsstรผck des Werkes ist ein Runenwacht typisches Exemplar, beginnt ohne groรŸe Einfรผhrung, gleich knรผppeldick. Eins fรคllt aber umgehend ins Gehรถr, der Rhythmus. Dieser ist schon im ersten Stรผck deutlich rockiger, als man es von vorherigen Verรถffentlichungen gewรถhnt ist. Der Gesang ist ebenso typisch wie der Klang, ganz und gar “Rex”, man wird also nicht mit etwas vรถllig Neuem konfrontiert und kann sicher sein, da wo Runenwacht drauf steht, ist auch Runenwacht drin. Inhaltlich muss man zu “Kampftrupp” nicht viel sagen, der namensgebende Titel ist durchweg Programm.

“Waluburgs Fluch” – hier ist รผbrigens die germanische Seherin Waluburg gemeint, die im zweiten Jahrhundert nach ร„gypten deportiert und dort versklavt wurde. Wรคhrend ihrer Zeit in der Gefangenschaft, weit entfernt von ihrem ansรคssigen Stamm, verflucht sie die Peiniger. Soviel zur Geschichte, musikalisch ist auch dieses Stรผck ein Klassisches, aus der Feder Runenwachts. Hier bekommt der fast schon Heavy Metallastige Stil noch einmal krรคftigen Zuwachs. Bewusst wird aber diese Spielart, nur in bestimmten Augenblicken aufrecht erhalten. Merklich jedoch, deutlich hรคufiger angewandt, als das in frรผheren Tonstรผcken der Fall war. Natรผrlich finden sich auch die stilistisch-รผblichen Schwarzmetallabteile wieder, welche die Geschwindigkeit deutlich anziehen und somit dem Hรถrer verdeutlichen: “Ja, das ist immer noch Schwarzmetall!”

Der Albumtitel “Krieg ernรคhrt Krieg”, reduziert sich wieder auf eine etwas derbere Spielart, viele treibende und hรคmmernde Stellen, untermalt von der unverwechselbaren Stimme, die Runenwachtgeschichte schreiben wird.
Interessant ist, dass dieser Titel auch auf heutige Kriegsziele hรคtte angewandt werden kรถnnen, jedoch lehnt er sich an die Schlacht im Teutoburger Wald und veranschaulicht diesen historischen Krieg zwischen Rรถmern und Germanen.

“Solang ein Mann kann stehen” ist ein Ausnahmeexemplar auf diesem Album. Insbesondere die Erzรคhlerstimme, die schon als Klargesang gewertet werden kann, verleiht diesem Stรผck eine ganz besonders tiefgehende Note. Der im mittleren Tempo angesiedelte Takt, unterstreicht die Erzรคhlpassagen einfach grandios. Hier haben Runenwacht etwas vรถllig Neues probiert und damit gleich ins Schwarze getroffen. Dieses Lied hat durchaus Liederabendcharakter und dรผrfte bei so manchem zukรผnftigen Konzert zum mitsingen einladen!

Es darf natรผrlich kein kritischer Titel fehlen, so hat Runenwacht doch bisher immer, wenigstens ein Stรผck kreiert, dass herrlich auf die hiesige Gesellschaft rotzt! Diesmal ist es, wer hรคtte es geahnt, “Menschenpack”! Wer der Menschheit nicht viel abgewinnen kann, kommt hier inhaltlich und selbstredend auch musikalisch voll auf seine Kosten.

“Das Herrenrecht – Ius Primae Noctis” – bildet den abschlieรŸenden Teil von “Krieg ernรคhrt Krieg”. Wie fรผr einen Abschluss รผblich, wird hier noch einmal ordentlich in die Vollen gegangen, nicht nur inhaltlich bedient man sich hier, einiger harten und nicht jugendfreier Worte, sondern bietet zugleich das passende Tonkonstrukt dazu. Ein sehr mรคchtiger Titel, der ungeachtet vom Inhalt, das gesamte Werk brachial beendet. Schnelle, kreischende Riffs, treibendes Schlagwerk und bitterbรถser Text, zumindest fรผr die Zartbesaiteten.


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Was soll man sagen, ohne sich zu wiederholen? Runenwacht wรคchst, nicht durch die Besetzung, sondern durch immer weiter reifende musikalische Erfahrung. Jedes Album, dass mir bisher vorlag, steigerte sich in gewisser Form, verbesserte sich hรถrbar zum Vorwerk. So ist es auch diesmal. Runenwacht versucht sich, in neueren Klรคngen, die durchaus ihren Reiz haben und Fรผrsprecher finden dรผrften. Natรผrlich wird das Rad nicht gรคnzlich neu erfunden, man bleibt in groben Zรผgen, seinen Wurzeln treu. So ist Runenwacht jetzt nicht urplรถtzlich atmosphรคrischer Black Metal oder versucht gar finnischen Schwarzmetall zu kopieren, nein. Man entwickelt sich, innerhalb seiner eigenen gesetzten Spielweisen immer ein Stรผck weiter. Fรผr mich war “Krieg ernรคhrt Krieg” wieder ein absoluter Hรถrgenuss. Da wir, wie gewohnt, auf nichts aussagende Zahlen und Punkte verzichten, mรผsst ihr euch mit meiner Empfehlung zum Erwerb dieser Platte, begnรผgen!


Erhรคltlich ist das Werk, in Bรคlde bei Northern Fog Records und Runenwacht selbst.

Musikalischer Einblick:

Die Titelliste bleibt vorerst unter Verschluss, wir mรถchten ja nicht alles verraten!ย 

 

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