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Zugegeben, das Werk, der aus Saarbrรผcken stammenden Tonschmiede Dethronedย “Bluotrunst”, erschien bereits 2017. Allerdings war es das bis Dato letzte vollstรคndige Album der Truppe und liegt mir heute als LP vor.
Vertrieben und verรถffentlicht wurde das gute Stรผck zu seiner Zeit von Dominance Of Darkness Records. Wer Dethroned kennt, der weiรŸ bereits und wusste es wohl auch 2017, was ihn musikalisch erwarten wird. Nichtsdestotrotz, mache ich mir heute die Mรผhe, dieses Werk noch einmal Revue passieren zu lassen.


Dethroned ist seit vielen, vielen Jahren im Schwarzmetall fest verankert, so bestehen sie prinzipiell seit den frรผhen 90er Jahren, vormals noch unter dem Namen Mysticism und ab 1995 dann unter aktuell lautendem Namen. Zwischenzeitlich nahm man sich mehrere Male eine gewisse Auszeit, kehrte aber schlussendlich immer wieder zu seiner Berufung zurรผck. Das spiegelt sich auch in den bisherigen Verรถffentlichungen wieder.

“Bluotrunst” kam mit neun Titeln und einer Gesamtspielzeit von etwas รผber 41 Minuten, in einer schicken Verpackung, die auf viel Schnickschnack verzichtete.


Das 2017 verรถffentlichte Werk wirkt auf den ersten Blick, wenn man sich die Titel betrachtet, beinahe “konzeptlos”, was bei genauerem Hinhรถren jedoch strikt widerlegt wird. Die Titel verfolgen inhaltlich eine Art Reihenfolge und sind thematisch deutlich auf satanischen und anti-christliche Themen fixiert.
Aber, was rede ich, jeder der Dethroned und die gerade rezensierte Platte kennt, der weiรŸ von was ich spreche.

Ich mรถchte, da wohl ein GroรŸteil dieses Werk bereits besitzt, auf, fรผr mich persรถnlich hervorgehobene Elemente eingehen, den allgemeinen Klang beschreiben und bestimmte Passagen nรคher beleuchten.

“Castillero Del Diablo” beginnt stilecht sehr roh und mit, fรผr dieses Format, erwarteter Schnelligkeit und Hรคrte. Interessant sind die darauffolgenden Titel, insbesondere “Vision des Untergangs”, der im Kehrreim sogar mit Klargesang aufwartet, der sich wirklich prรคchtig in die Titelstruktur einfรผgt. Dieses Stรผck, “Wiederkehr”, sowie “Reich Gottes” bedienen sich immer wieder gewissen Tempobremsen um dann im mittleren Schnelligkeitssegment eine gewisse Stimmung erzeugen zu kรถnnen, was durchaus gut gelingt.

Wenn man im Zuhรถrmodus ist, fรคllt der Titelwechsel kaum auf und man kรถnnte fast meinen, dass alle vier Tonstรผcke der A-Seite, ein einheitliches Gerรผst bilden, welches einen durchzogenen roten Faden verfolgt. Dieser Umstand sorgt dafรผr, dass der Zuhรถrer einen klaren Ablauf vor Augen gefรผhrt bekommt.


Insgesamt ist das Werk zweisprachig gehalten, wenn man vom Eingangstitel einmal absieht. So wechseln sich Englisch und Deutsch gewisser MaรŸen ab, obwohl Deutsch nach wie vor, die meist verwendete lyrische Darbietung ausmacht.

“Somnium Occidere” zu deutsch “Traum vom tรถten, รผbernimmt auf der B-Seite den Einklang, beginnt krรคftig, mitreiรŸend und stellenweise sehr melodisch. Die Stimme von “Golzarath” wird zwar markant in den Titeln platziert und klingt wirklich tiefgehend, ist jedoch manchmal akustisch etwas zu sehr im Hintergrund angesiedelt, was aber eher eine Ausnahme darstellt. Der Klargesang hingegen ist hervorragend abgestimmt, erzeugt auรŸerdem einen gewissen Gรคnsehautmoment und passt vorbildlich zur Gesamtstruktur, der jeweiligen Tonstรผcke. Generell wird hier viel Wert auf stimmungstechnische Abwechslung gelegt, was fรผr reichlich Wiederspielpotential sorgt.

Wirklich gelungen sind die verschiedenen instrumentalischen Auslegungen, mal roh und kalt, mal mitreiรŸend und vorantreibend und gelegentlich, beinahe rockig thrashig. Kein Lied gleicht dem Vorherigen und steht somit gรคnzlich fรผr sich allein, ohne dabei das angestrebte Konzept zu vernachlรคssigen. Wenn ich Dethroned und “Bluotrunst” kategorisieren mรผsste, dann wรผrden wohl Begriffe fallen, wie: “Atmosphรคrisch, klangvoll, trotzdem roh genug um als waschechter Schwarzmetall durchzugehen.” Ob nur ich das so sehe oder einige meine Ansichten teilen, bleibt an dieser Stelle wohl offen.


๐•ฑ๐–†๐–Ÿ๐–Ž๐–™:

“Bluotrunst” ist eines dieser Alben, welches man durchaus hรคufiger auf dem Plattenteller, seine Runden drehen lรคsst. Schon allein aus der gebotenen Abwechslung heraus, dem kraftvollen und doch melodischen Klang geschuldet.
Klar, ich muss dieses Werk wohl niemandem mehr empfehlen, mรถchte es aber denjenigen ans Herz legen, die es bisher versรคumt hatten.
Fรผr mich ist diese LP ein kleines Meisterwerk, ohne jeden Zweifel und ohne รœbertreibung.

Erhรคltlich sind Dethroned [HIER]

Dethroned findet ihr [HIER]

Hรถrbeispiel:

Rezension: Todfeind
Bilder: Dethroned