𝕿𝖔𝖉𝖊𝖘𝖒𝖆𝖗𝖘𝖈𝖍, 𝕳𝖊𝖑𝖉𝖊𝖓𝖆𝖘𝖈𝖍𝖊, 𝕺𝖗𝖉𝖊𝖓𝖘𝖇𝖚𝖗𝖌 – ,,𝕞𝖎𝖙 𝖚𝖓𝖘𝖊𝖗𝖊𝖓 𝕭𝖆𝖓𝖓𝖊𝖗𝖓 𝖉𝖊𝖗 𝕟𝖎𝖊𝖌!“ – ð•œð–Šð–Ÿð–Šð–“𝖘𝖎𝖔𝖓

 

PÃŒnktlich zum heiligen Feste der Christen, um besagtes Fest fÃŒr AnhÀnger dieses religiösen Kultes und Mitglieder politisch korrekter Bewegungen zu entweihen, beglÃŒckte uns der Hammerbund mit einer Kooperation dreier deutscher Schwarzmetallgruppen, die allesamt einer weltanschaulichen Linie treu folgen und Dieser in ihrem musikalischen Schaffen Ausdruck verleihen. Das Gemeinschaftswerk trÀgt den Titel ,,Mit unseren Bannern der Sieg!” und auf Diesem gaben sich die thÃŒringische Kapelle Todesmarsch, welche zeitgleich ihr zweites Album veröffentlichten, das Duo um Ordensburg, bekannt fÃŒr seinen melodischen, mit hymnenhaften Charakter versehenden Black Metal und das, nach 15 Jahren des Schlafes wiedererwachte Projekt Heldenasche, die Ehre.

Da Todesmarsch und Ordensburg bereits in der Vergangenheit fÃŒr Begeisterung bei uns sorgten, war die Vorfreude auf den Anteil dieser beiden Kapellen an dem Gemeinschaftswerk recht groß, doch galt unsere Neugier auch Heldenasche und der Frage, ob dieses Projekt an den hohen Standard, den seine beiden WaffenbrÃŒder in der Vergangenheit folgten, anknÃŒpfen kann.


,,Mit unserem Banner der Sieg!” erschien am 25. Dezember 2020 in zwei Versionen. Einmal als CD, welche auf 300 Exemplare limitiert ist und als Schallplatte in einer handnummerierten Auflage von 150 StÃŒck. Zum Zwecke dieser Rezension liegt uns die Vinyl-Variante des Gemeinschaftsalbums vor, welche von einem schicken Gatefold-Cover geschmÃŒckt ist, auf dem die gesamte Albumgestaltung wunderbar zur Geltung kommt und somit einen Hingucker darstellt. Auch am Vinyl lÀsst sich nicht aussetzen, der Klang ist, wie vom Hammerbund gewohnt, gelungen. Gehen wir daher ohne groß weitere Worte zu verlieren zur Besprechung der musikalischen Darbietungen des Albums ÃŒber.

Die Eröffnung dieses Dreiteilers ÃŒbernehmen die ThÃŒringer Herren von Todesmarsch und legen mit ,,Artengesetz” sofort ein ordentliches Brett hin. SÀmtliche Elemente, welche schon das Erstlingswerk besonders machten und welche auch fÃŒr Höhepunkte auf dem zweiten Album sorgten, sind auch hier wieder vertreten. So geben sich das erdrÃŒckende mittlere Tempo, eiskalte Gitarren, eine heroisch anmutende Melodie, welche sich zur stets passenden Stelle einschleicht und gelungener Klargesang die Klinke in die Hand. Abgerundet wird das Ganze durch „Modorofs“ giftiges Gekeife und den dazugehörigen, gelungenen Text. Erheblich bedrohlicher schreitet der Todesmarsch dann in ,,Er kommt jeden holen” voran. Auch hier wird wieder der mittelschnellen Walze gefrönt, doch wird das ganze durch ein langsameres Interludium unterstÃŒtzt. Heimlicher Höhepunkt dieses Liedes ist das Schlagwerk, welches dem StÃŒck durch den geschickten Einsatz des Beckens zusÀtzliche Wucht verleiht und rundum gelungen die Stimmung vermittelt, die ein Bild des Schnitters auf der Jagd vermittelt. Diesen Weg setzt dann auch das letzte StÃŒck der ThÃŒringer fort, versetzt das Rezept aber auch mit gelungenen Melodien, wie die Eröffnung sie prÀsentierte und welche das eigentÃŒmliche und wieder erkennbare GeprÀge Todesmarsch‘ tragen.

Damit endet der erste Akt des GemeinschaftstontrÀgers bereits stark. Genau auf dem hohen Niveau, welches wir von Todesmarsch erwartet haben.


 

Das zweite Kapitel gehört Heldenasche, ein Projekt, mit welchem wir auf ,,Mit unseren Bannern der Sieg!” das erste Mal in BerÃŒhrung kommen und bei diesem ersten Auftritt, nach 15 Jahren Ruhepause, keine Gefangenen nimmt. In den ersten Minuten von ,,Die Gier des Stahls” wird dem Hörer mit extremer Wucht eine Keule besten deutschen Schwarzmetalls ÃŒber den SchÀdel gezogen. Kraftvoll und sauber produziert, professionell gespielt und mit einer eingÀngigen Mischung aus hasserfÃŒllten musikalischen AusbrÃŒchen, gepaart mit einem GespÃŒr zum drosseln des Tempos und dem Einsatz einprÀgsamer, das Gesamtwerk stÃŒtzender Melodien, fasst die erste Begegnung mit Heldenasche zusammen und dieses Rezept zieht sich in den weiteren StÃŒcken fort. Besonders hervorzuheben ist vor allem das Zusammenspiel der Melodie und der aggressiven Passagen, welche fließend ineinander ÃŒbergehen, sich dabei aber stets gegenseitig in ihrer Wirkung verstÀrken. Dadurch wird der auf stete Wiederholung verschiedener Motive setzende Aufbau der Lieder auch bei mehrmaligen Anhören nicht alt. Den abschließenden Höhepunkt des zweiten Kapitels stellt dann eine Neuvertonung des StÃŒckes ,,Ich hatt‘ einen Kameraden” dar, welches nicht nur die andÀchtige Stimmung des Originals einfÀngt, sondern auch mit seinen hÀrteren Abschnitten den eher grausamen Hintergrund im Geschehen des Soldatenliedes mit einbezieht.

Damit bleibt festzuhalten, Heldenasche gelingt eine absolut gelungene RÌckkehr aus einem lang wÀhrenden Schlaf und schafft einen idealen Einstiegspunkt und das Schaffen dieses Projektes, der bereits Vorfreude auf das in der Entstehung befindliche Vollalbum schÌrt.


 

Das dritte Kapitel und somit den Ausklang dieser Zusammenarbeit ÃŒbernimmt die DienstÀlteste der drei Kapellen, Ordensburg. Ohne große Neuerungen setzt diese den Kurs, welcher auf ,,Wie Stahl und Eisen hart” eingeschlagen wurde, fort. Somit wird dem Hörer erneut hymnenÀhnlicher, mit vaterlÀndischen Texten versehender Schwarzmetall geboten, der AtmosphÀre erzeugt aber auch mit gelegentlich auftretenden schnelleren, aggressiveren Elementen zu gefallen weiß. Kennern des Projektes werden daher keine Überraschungen geboten, dafÃŒr genau die Form von Material, die bereits in der Vergangenheit begeistern konnte. Leider muss an dieser Stelle konstatiert werden, dass die drei StÃŒcke insgesamt nur in ihren besten Momenten an die hohe QualitÀt ihrer BrÃŒder vom letzten Album heran reichen. Man bekommt hier zwar Musik auf einem hohen Niveau geboten, aber das Zusammenspiel der hymnischen Seite und der eher kÀmpferischen  lÀuft nicht auf Augenhöhe ab und schrÀnkt die letzten Momente, in ihrer angedachten Wirkung ein.  Das Zusammenspiel zwischen Musik und Lyrik lief auf dem VorgÀnger etwas besser und, aber das mag auch an der Wahl der vertonten Liedtexte liegen, ein QuÀntchen mehr Anmut.

Insgesamt gelingt Ordensburg zwar ein durchaus guter Abschluss dieses GemeinschaftstontrÀgers, dieser bleibt aber hinter dem Niveau ihres letzten Albums und den hier prÀsentierten Darbietungen ihrer WaffenbrÌder zurÌck.


Fazit:

Zum Abschluss dieser Rezension lÀsst sich festhalten, dass es dem Hammerbund erneut gelungen ist drei Kapellen zu einer Kooperation zusammenzubringen und einen hervorragenden GemeinschaftstontrÀger daraus zu schmieden. Todesmarsch knÃŒpft nahtlos an das starke bisherige Schaffen an, wÀhrend Heldenasche einen absolut gelungenen, auf gleichem Niveau befindliche RÃŒckkehr und fÃŒr die meisten auch einen Einstand abliefert. Den einzigen Wermutstropfen liefern Ordensburg, welche, verglichen mit den anderen Kapellen auf diesem Gemeinschaftswerk und ihrem bisherigen Schaffen, schwÀcheln und einen leichten RÃŒckschritt hinlegen. Nichtsdestotrotz dÃŒrften AnhÀnger des politisch inkorrekten Schwarzmetalls und der hier vertretenen Gruppen auf ihre Kosten kommen und das Gesamtwerk von vorne bis hinten genießen können. Unsererseits gilt eine klare Kaufempfehlung!

 

Zu Erwerben gibt es das gute StÌck direkt beim Hammerbund!

 

Rezension von: Eirikr
Bilder: Hammerbund /Logo jeweilige Band