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Die Herren aus Thรผringen traten unter dem Namen “Todesmarsch” erstmalig 2018, mit ihrem Debutwerk “We’re Planning Your Fall”, in Erscheinung. Obgleich sie bereits seit 2014 existieren und die Musiker als solches schon in den 90er Jahren musikalisch aktiv waren. Ende letzten Jahres, also 2020, verรถffentlichten sie ihren zweiten Langspieler “Verschlingt die Brut” und zeitgleich einen Dreiteiler mit Heldenasche und Ordensburg zusammen (wird extra rezensiert). In dieser Rezension befasse ich mich ausgiebig mit dem, mir in CD Version vorliegenden, Album. Ob die hohen Erwartungen, als Nachfolger der Erstverรถffentlichung, erfรผllt werden konnten, sollen die folgenden Zeilen nรคher beleuchten.
Ende 2020 erschien nun รผber den Hammerbund “…verschlingt die Brut” zum Einen als CD-Version und als LP, die mir vorliegende CD liefert sieben (7) offizielle Titel und auf der LP ein bisher unverรถffentlichtes Zusatzstรผck!
Die CD Fassung kommt als schickes “Slip-Case” und beinhaltet ein zehnseitiges Beiheft mit den dazugehรถrigen Textabdrucken, sowie einigen kรผnstlerischen Darbietungen. Optisch wird also etwas geboten, wenden wir uns nun der musikalischen Leistung zu.
Thematisch wรผrde ich “…verschlingt die Brut” beinahe schon als klassisches Todesmarsch-Werk betiteln. Gutmenschen dรผrften wieder einiges an Schnappatmung erleiden. Inhaltlich wird von Glorifizierung, bis hin zur tiefsten Abneigung alles geboten und das Beste daran ist, man kann die einzelnen Textabschnitte mitverfolgen und somit verinnerlichen. Grundsรคtzlich kann man hier festhalten, dass die lyrischen Auswรผchse kreativ, in gewohnter Manier, ohne dabei stumpf oder plump zu wirken, umgesetzt wurden. Todesmarsch sind ohne groร drum herum zu reden, begabt darin, Traditionen, Menschenhass und Glorifizierung gebรผndelt in ein Paket zu schnรผren.
Den Einstieg รผbernimmt der Titel “Todesmarsch”, der bei genauerer Betrachtung aus zwei Teilen besteht. Man findet hier also per Definition zwei genaue Beschreibungen verschiedener Todesmรคrsche. Der Eine beschreibt den “Historischen”, zum Anderen den, der per Eigendefinition durch den “Marsch in den Kampf” beschrieben wird und von Heldenmut und Kampfeslust geprรคgt ist.
Musikalisch beginnt “Todesmarsch” sehr schleppend und mit lรคngerer Einleitung, geht aber alsbald in treibende und sprichwรถrtlich “peitschende” Spielart รผber. So wird bewusst die Qual untermauert, die im ersten Teil thematisiert wird. Der zweite Abschnitt wird gezielt etwas langsamer gehalten, so wirkt der Teil krรคftig und hervorstrotzend. Beide Abschnitte werden mit dem entsprechenden Kehrreim unterstrichen.

Der nachfolgende Titel “Krieg” beginnt hรถrbar als genau das, kriegerisch vorantreibende Gitarren und unterstรผtzendes Schlagwerk, das stellenweise im Marschtakt den Ton angibt. Textlich wird hier der “Krieg” als Symbolfigur glorifiziert, als das Reinigende und Allgegenwรคrtige. Interessant ist hier, dass durchgehend ein hohes Tempo gewรคhlt wurde. Wenn man den Text dazu liest, wรคre man eher von einem ruhigeren Titel ausgegangen. Kreischende Gitarren, die von noch kreischenderem Gesang durchdrungen werden, das Schlagzeug hรคmmert an manchen Stellen enorm. Krieg!
“Im Reich des Nebels” beginnt nun erstmalig mit einem gut inszenierten Mitteltempospiel, das durch Modorofs Stimme regelrecht in den Boden gestampft- und darauffolgend in gewohnte Geschwindigkeit รผber geht. Immer wieder wird, zumindest kurz, das Tempo heraus genommen, was diesem Tonstรผck eine wirklich gelungene, klangvolle Abwechslung beschert. Thematisch wird eher das okkulte bedient, somit ist auch in diesem Bereich eine gelungene Abwechslung geboten. Mir gefallen persรถnlich die langsameren Zwischenspiele, diese wirken mรคchtig, ziehen mich regelrecht in ihren Bann und erinnern sehr an das vorangegangene Werk aus dem Jahre 2018.
Das Tonstรผck “Sรถhne der Pflicht” ist so ein Paradebeispiel, das Todesmarsch unverwechselbar macht. Inhaltlich dรผrfte schon am Titel erkennbar sein, was hier besungen werden soll. Und, da haben wir es, mein Lieblingsstรผck. Ich mag das Tempo, bevorzuge es tatsรคchlich und Todesmarsch verstehen auch hier deutlich ihr Handwerk. Auch ohne groร durchzupeitschen, kann “Sรถhne der Pflicht” musikalisch absolut รผberzeugen, mich jedenfalls. Es waren auch 2018 genau diese Art Lieder, die mich so fesselten.
“Der Erlรถser II” ist eine Fortsetzung zum “Erlรถser” der 2018 bereits auf dem Debutwerk seinen Platz fand. Textlich dรผrfte jeder informiert sein, so spricht der Titel doch fรผr sich selbst. Sowohl inhaltlich, als auch musikalisch, eine Ehrdarbietung, mehr kann man hierzu eigentlich nicht sagen. Das Stรผck trifft den Nagel auf den Kopf und versenkt ihn tief. Zum derzeitigen Stand, wohl einer der ehrlichsten Aussagen innerhalb des Schwarzmetalls!
Um nicht jedes Lied zu rezensieren, springe ich zum Abschlussstรผck “Wotan mit Uns”. Wobei ich natรผrlich festhalten mรถchte, dass insbesondere “Nur dein Tod bringt uns das Heil” ein ebenfalls groรartiger Titel ist, sowohl in musikalischer, als auch in inhaltlicher Darbietung.
“Wotan mit uns” beginnt mit einem langen musikalischen und atmosphรคrischen Einklang, wie wir ihn aus der Vergangenheit bereits von Todesmarsch kennen.
Schlachtengetรถse, mit nordischen und vertrauten Klรคngen gepaart, ein Genuss.
Das Stรผck knรผpft an “Lenker der Schlachten” an und bietet einen รคhnlichen Verlauf, lediglich die Klargesรคnge kommen hier nicht ganz so gut zur Geltung, wie in der Nachspielversion von 2018. Der gewisse Gรคnsehautmoment, der bei “Lenker der Schlachten” schon nach dem Einklang erstmalig erreicht wurde, bleibt hier leider aus. Nichtsdestotrotz ist auch “Wotan mit uns” ein gelungenes Stรผck Tonkunst, welches das Album hervorragend ausklingen lรคsst.
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Was zwei Jahre Geduld forderte, wurde fรผrstlich entlohnt. Todesmarsch haben hier ein vortreffliches Werk abgeliefert, obgleich es auch seine Schwรคchen hat. Ich neige ja dazu, Werke miteinander zu vergleichen. Mรผsste ich also “We’re Planning Your Fall” und “…verschlingt die Brut” mit Noten bewerten, kรคme das aktuelle Werk auf etwa die gleiche Benotung, mit einem halben Punkt Abzug. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass auch dieses Album absolute Hรถhepunkte zu bieten hat, allen voran “Sรถhne der Pflicht”! Wer “…verschlingt die Brut” noch nicht im heimischen Regal zu besitzen weiร, der sollte das dringend nachholen. Von meiner Seite aus gibt es eine klare und ausdrรผckliche Empfehlung.
Zu erwerben gibt es “…verschlingt die Brut” unter Anderem beim Hammerbund.