πΊπππ – “πΆππππππ πΊπ πΈπππππ πΎππππππ πΈππππππππ” – π½ππππππππ
Orek, offensichtlich eine Einmannschmiede aus Baden-WΓΌrttemberg, zumindest sind das die Informationen die ich besitze. Das am vorliegenden Langspieler “Kingdom Of Mighty Swabian Mountains” noch weitere Musiker am Werk waren, darf bezweifelt werden, wenn man die spΓ€rlichen Informationen aus dem Album als Grundlage nimmt. In der Tat, viel ist ΓΌber Orek nicht bekannt, was dem Ganzen aber nicht schadet, ganz im Gegenteil. Oft ist es sogar fΓΆrderlich, nichts oder nur wenig ΓΌber den Hintergrund der jeweiligen Kapelle zu wissen, so konzentriert man sich als HΓΆrer dann doch auf das Wesentliche, die Musik.
Erstmalig in ErscheinungΒ getreten ist Orek mit einer Demo, im Jahre 2017. Seither folgten sechs weitere VerΓΆffentlichungen, darunter eine Split mit Ashtavakra und das mir vorliegende Vollwerk. Bereits 2020 im April wurde “Kingdom Of Swabian Mountains” ΓΌber Sodo Gommorrah Records als Kassettenversion und ΓΌber Dominance of Darkness Records als CD, auf die Menschheit los gelassen. TatsΓ€chlich wurde ich erst jetzt darauf aufmerksam gemacht und widme mich nun in den folgenden Zeilen der Musik, genannter Platte.
Orek ist sicherlich nicht gΓ€nzlich unbekannt und verfΓΌgt auch in den sozialen Medien ΓΌber eine Vielzahl von ZuhΓΆrern. Mal abgesehen davon, Orek ist mit insgesamt sieben musikalischen Werken seit 2017 nicht gerade untΓ€tig gewesen!
“Kingdom Of Mighty Swabian Mountains” liefert sechs Titel mit einer GesamtspiellΓ€nge von knapp 29 Minuten. Alle TonstΓΌcke sind auf Deutsch gehalten und fΓΌr den geΓΌbten HΓΆrer, sogar einzelne Passagen gut verstΓ€ndlich. Hierbei sei angemerkt, dass es in der mir vorliegenden CD Version kein Beiheft gibt, man begnΓΌgt sich mit einer schlichten, jedoch optisch ansprechenden Aufmachung. Das Ganze schΓΌrt natΓΌrlich die ohnehin schon raren Informationen.
Musikalisch wird einiges geboten, krΓ€ftige, treibende und wirklich abwechslungsreiche Gitarrenriffs, welche durch imposantes Schlagwerk unterstΓΌtzt werden. Jenes Schlagwerk ist raffiniert abgestimmt, wirkt unglaublich gezielt und treibt die einzelnen Titel mal vor sich her, mal bremst es sie aus. In wechselnden Geschwindigkeiten, jedoch nie ΓΌbermΓ€Γig schnell, bieten alle Instrumente eine hervorragende Klangkulisse.
Die Stimme des Herrn “Orek v. Vogelsang wird immer etwas im Hintergrund gehalten und erinnert enorm an Immortal Remains (ebenfalls aus Baden-WΓΌrttemberg/bereits aufgelΓΆst). Man kΓΆnnte meinen, hier sei der Gleiche SΓ€nger am Werk.
Der Gesang wirkt giftig, krΓ€chzend und Aufgrund dessen, dass sie in besagtem Hintergrund Platz findet, nicht aufdringlich, manchmal jedoch etwas zu leise. Thematisch ist dieses Werk eine Hommage an die schwΓ€bischen Berge, dessen Natur und Historie. Wer sich mal im Schwabenland umgesehen hat, wird schnell eine Γbereinstimmung zwischen Musik und Anblick der Landschaft feststellen.
Mich persΓΆnlich hΓ€tten noch die Texte zu “Der Poebel deckt mit Asche zu” und “Henkersplatz” interessiert. Hier verstehe ich, so sehr ich mich auch bemΓΌhe, meist nur einige Wortfetzen und kann mir so kein Gesamtbild der lyrischen Auslegung machen. Dies ist aber auch einer der einzigen Kritikpunkte, die ich habe.
Gerade das Gesamtspektrum der dargebotenen musikalischen Leistung hat mich schnell ΓΌberzeugt. Kein Riff klingt wie der vorherige, man hΓΆrt selbst die feinsten KlΓ€nge heraus und spΓΌrt, dass hier wirklich KΓΆnnen und Leidenschaft mitwirkten. In nahezu perfekten Zusammenspiel mit dem Schlagzeug, dass hier ganz klar den treibenden Kern der Sache bildet und dem darauf abgestimmten Gesang, der sich wiederum dem Tempo anpasst, bleibt hier kaum ein Wunsch offen.
Ein Richtiger Schauer lief mir dann bei “Teufelshand”Β ΓΌber den RΓΌcken, welcher den Abschluss des Albums darstellt. Im letzten Teil des StΓΌckes tritt eine wirklich mehr als gelungene Wendung ein (ich mΓΆchte hier nicht zu viel vorweg nehmen),Β dies verleiht dem StΓΌck eine ganz besondere Note und beendet hervorragend das, was mit “Trueb und kalt” begann.
π±ππππ:
Neunundzwanzig (knapp) Minuten wurden mir feinster Schwarzmetall geboten. Ich muss zugeben, beim ersten reinhΓΆren war ich nicht sicher, ob mich Oreks Werk hinter dem Ofen hervor locken kann, doch genau das ist passiert. Vielmehr noch, es hat mich spΓ€testens nach dem dritten Durchlauf dermaΓen gefesselt und dazu veranlasst, es mit jedem Weiteren aufmerksamer zu hΓΆren.
Die Aufmachung,Β das musikalische Schaffen und die dadurch erzeugte Stimmung hat hier ganze Arbeit geleistet und letztlich beinahe jede Vorabkritik in mir zerstΓΆrt. Orek v. Vogelsang beweist hier auΓerordentliches Talent und absolute Hingabe und ich mΓΆchte hiermit jedem empfehlen “Kingdom Of Mighty Swabian Mountains” zu hΓΆren, zu verinnerlichen und letztlich genauso zu genieΓen, wie ich es bis eben getan habe!
ErhΓ€ltlich ist das Gute StΓΌck bei:
und bei: