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Am vergangenem Wochenende (08-09 November) verschlug es einen kleinen Teil unserer Gemeinschaft zu einem gemeinsamen Treffen in das DreilΓ€ndereck Deutschland-Polen-Tschechien, um zum Einen die Gemeinschaft untereinander weiter festigen zu kΓΆnnen, aber auch um eine SehenswΓΌrdigkeit dieser Region zu besuchen und somit auch Kultur zu erleben. AuslΓΆser fΓΌr dieses relativ spontan entstandene Treffen war allerdings die Einladung zu einer weiteren Schwarzmetallnacht in den Weiten Dunkeldeutschlands, deren EindrΓΌcke wir im Ersten Abschnitt dieses Berichtes schildern wollen. Der zweite Teil wird dann nΓ€her auf den kulturellen Teil des Treffens eingehen, den Besuch der Kloster- und Festungsruine Oybin.
Wie Leser unserer Artikel wissen sind wir recht regelmΓ€Γig auf den berΓΌchtigten SchwarzmetallnΓ€chten, organisiert von dem Kollektiv hinter NSL Konzerte, zu Gast und auch zu der Veranstaltung am vergangenen Freitagabend sollte dies nicht anders sein. Was hingegen anders sein sollte war der Austragungsort der Veranstaltung, welcher etwas grΓΆΓer ausfiel als das sonst ΓΌbliche Stammlokal. Dies sollte aber auch die einzige Γnderung an diesem Abend bleiben, denn fΓΌr das leibliche Wohl zu gΓΌnstigen Preisen wurde wie immer gesorgt und der zu Beginn des Monats erhaltene Lohn konnte beim SchwarzmetallhΓ€ndler des Vertrauens in musikalische Erzeugnisse oder aber in diverse Textilien investiert werden. In dieser Hinsicht war also alles beim Alten und auch an der Akustik gab es nichts auszusetzen.
FΓΌr den musikalischen Auftakt des Abends sollte die finnische Gruppe Marder sorgen, bei der es sich um eine RAC-Band, in welcher Blackgoat von Goatmoon als Schlagzeuger aktiv ist, handelt. Da RAC weniger unserem musikalischem Geschmack entspricht und die Texte fΓΌr uns durch die fremde finnische Sprache nicht verstΓ€ndlich waren, wollen wir uns an dieser Stelle kein Urteil ΓΌber den Auftritt erlauben. Nichtsdestotrotz fanden viele Leute im Publikum gefallen an Marder und vor der BΓΌhne sammelte sich eine kleine Schar sichtlich beigeisterter HΓΆrer, woraus sich schlieΓen lΓ€sst, dass der Auftritt fΓΌr Freunde des RAC durchaus gelungen war.
Als zweite Kapelle des Abends betrat ,,Legion Blancheβ die BΓΌhne. Wie der Name vermuten lΓ€sst stammt die ,,WeiΓe Legionβ aus Frankreich. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der politisch Γ€uΓerst unkorrekte Schwarzmetall der Herren sich am klassischen Stile franzΓΆsischer Bands mit Γ€hnlicher lyrischer Ausrichtung orientiert. Auf der BΓΌhne agierte man sowohl professionell als auch Γ€uΓerst leidenschaftlich und somit konnte das Publikum mΓΌhelos in den Bann von ,,Legion Blanche” gezogen werden. Dieses wΓΌrdigte den Auftritt mit viel Applaus.
Nach ,,Legion Blancheβ sollte der HΓΆhepunkt des Abends folgen. FΓΌr diese Schwarzmetallnacht war ein Γberraschungsgast angekΓΌndigt und man munkelte, dass Gevatter Tod hΓΆchst selbst mit einer marodierenden Schar Landsknechte durch das dunkeldeutsche Land zog. Viele werden bereits wissen als was sich der Γberraschungsgast entpuppt hat, ,,der Tod und die Landsknechteβ gaben ihr BΓΌhnendebΓΌt und Wolf (Absurd, Heldentum) kehrte nach jahrelanger Abstinenz mit einem Donnerschlag zurΓΌck. AusgerΓΌstet mit Axt und Brustpanzer betrat dieser die BΓΌhne und schrie sich die Seele aus dem Leib, wΓ€hrend Bile an der Gitarre und die weiteren Landsknechte ihr Bestes an den Instrumenten gaben. Die Energie welche auf der BΓΌhne herrschte, sprang sofort auf das Publikum ΓΌber, bei welchem kaum ein Kopf stillhalten konnte. Als Abschluss des Leider viel zu schnell endenden Auftritts wurde sogar ein Feuerspucker eingesetzt, wΓ€hrend als musikalische Begleitung zum AnzΓΌnden des Publikums der Klassiker ,,Pesttanzβ von Absurd zum Besten gegeben wurde. Ohne noch groΓ weitere Worte verlieren zu wollen, der Tod und die Landsknechte waren der musikalische HΓΆhepunkt des Abends und ihr, hoffentlich nicht letzter Auftritt, wird uns noch fΓΌr einige Zeit in Erinnerung bleiben.
Als letzte Gruppe des Konzerts betraten dann Goatmoon die BΓΌhne. Die Finnen treiben in regelmΓ€Γigen AbstΓ€nden in unserer bunten Republik ihr Unwesen und wir konnten bereits einige Male ihre absolut starke BΓΌhnenprΓ€senz bewundern. Auch dieser Auftritt war wieder ein gelungenes Erlebnis und wir kΓΆnnen unsere lobenden Worte aus vergangenen Artikeln nur wiederholen. Goatmoon waren also ein grandioser Abschluss und fΓΌr uns das beste Konzert seiner Art innerhalb Deutschlands in diesem Jahr.
Nach dieser eindrucksvollen und denkwΓΌrdigfen Schwarzmetallnacht ging es dann in Richtung unserer Wochenendresidenz, um die eigenen KrΓ€fte wieder zu sammeln fΓΌr den am Sonnabend anstehenden Kulturausflug nach Oybin!
(An dieser Stelle sei das Fehlen von Bildern des Konzertes entschuldigt. Durch das spontane Treffen, sowie die kurzfristige Entscheidung doch einen Bericht anzufertigen, fehlte leider die nΓΆtige AusrΓΌstung, um gute Bilder anzufertigen.)
Da die musikalische Veranstaltung bereits am Freitag war, stand noch ein GroΓteil des Wochenendes bevor. Das wurde trotz regnerischem Herbstwetters, fΓΌr einen Kulturausflug genutzt.
Das Wochenenddomizil befand sich in GΓΆrlitz. Von dort aus fuhr man Sonnabend in das benachbarte Zittauer Gebirge. Dieses kleine Mittelgebirge befindet sich am sΓΌdlichen Zipfel der Oberlausitz und geht dort als Lausitzer Gebirge ins benachbarte BΓΆhmen ΓΌber. Dieser Gebirgszug gehΓΆrt geographisch noch zur Sudetengebirgskette. Von der Beschaffenheit Γ€hnelt es dem Elbsandsteingebirge (SΓ€chsische Schweiz), da sich viele Felsformationen bestehend aus Sandstein zwischen den Bergen und WΓ€ldern zeigen. Das herbstliche Wetter untermalte die Kulisse an dem Tag zusΓ€tzlich stimmig.
Das genaue Ziel war der Ort Oybin. Dort angekommen, ging es von einem Parkplatz aus zu FuΓ auf den gleichnamigen Berg. Dieser war in wenigen Minuten erreicht. Dort befindet sich eine groΓflΓ€chig erhaltene Burg- und Klosterruine. Vor allem die Klosterkirche war noch verhΓ€ltnismΓ€Γig gut erhalten. Neben den Ruinen befindet sich noch ein Bergrestaurant, welches an dem Tag geschlossen war und ein noch aktiv genutzter Bergfriedhof. Zu dem hatte man einen guten Ausblick auf den Ort Oybin, die Stadt Zittau und umliegende Berge.
Die ersten Anlagen wurden im 13. Jahrhundert erbaut und auch immer wieder zerstΓΆrt. Teilweise wurde die Burg von Raubrittern genutzt. Erst ein Jahrhundert spΓ€ter wurde zum Schutz von Handelsweg die Anlage zu einer Abschnittsburg ausgebaut. 1346 baute Kaiser Karl IV. dort sein Kaiserhaus als Altersruhesitz und baute dort die Kirche und spendete 1369 den MΓΆnchen des CΓΆlestiner Ordens ein Kloster. WΓ€hrend den Hussitenkriegen wurde die Burg ΓΆfters erfolglos angegriffen. Nach der Reformation wurde die Anlage nicht mehr genutzt und zerfiel.
Mit diesen EindrΓΌcken kehrten wir zum Fahrzeug zurΓΌck und rΓΌckten ins benachbarte BΓΆhmen ein. In der kleinen Stadt Hradek nad Nisou gΓΆnnten wir uns bΓΆhmisches Bier und leckere, knoblauchlastige Hausmannskost. Mehr als gesΓ€ttigt kehrten wir nach GΓΆrlitz zurΓΌck und lieΓen den Abend mit Bier und Whisky gemΓΌtlich ausklingen.