πΎππππππππππππ πππππ’π πΈππππππππ – πΆπππππππππππππ
Am vergangenen Wochenende erlebten wir eine Premiere! Die Damen und Herren vom Schwarzmetall Erzgebirge erfΓΌllten nicht nur sich einen lang gehegten Traum, sondern begeisterten auch die mehreren hundert Anwesenden, mit ihrer ersten Freiluftveranstaltung “Schwarzmetall ΓΌber’m Mirquidi!” Zum Anlass zweier JubilΓ€en, schien der Termin wie perfekt gewΓ€hlt und hielt einige Γberraschungen bereit. Unseren Eindruck zur Organisation und zum musikalischen Erlebnis, werden wir in den folgenden Zeilen nΓ€her beleuchten.
Das Erzgebirge und insbesondere Annaberg Buchholz sind im Schwarzmetall kaum mehr weg zu denken, so haben doch Bands wie Eminenz, Dunkelgrafen und Andras den frΓΌhen deutschen Black Metal geprΓ€gt und wesentlich mitgestaltet. Somit wundert es kaum, dass man auch Cunersdorf/Annaberg als Austragungsort wΓ€hlte, zumal auch die in der Vergangenheit mehrfach ausgetragene “Metal Massacre” Konzertreihe am selben Ort stattfand.
Trotz dessen war dies ein vΓΆllig neuer Versuch, denn anstatt sich in kleine RΓ€ume zu quetschen, genoss man an diesem Wochenende, feinsten Black Metal unter freiem Himmel! Das musikalische Angebot zog jedermann aus nah und fern und sorgte fΓΌr einen restlosen Ausverkauf!
π―ππ πΊπππππππππππ:
Das das Schwarzmetall ΓΌber’m Miriquidi zum ersten mal ausgetragen wurde, machte wohl auf keinen der Anwesenden den Eindruck, eine perfekt durchstrukturierte Organisation, die professioneller hΓ€tte kaum sein kΓΆnnen. Abgesperrte Park- und Zeltbereiche, eine GelΓ€ndeordnung, KonzertbΓ€nder, Einlasskontrollen und Hardtickets, alles ganz entsprechend, grΓΆΓerer Festivals.
Die Technik und das Tonmanagement funktionierten reibungslos, Security sorgte fΓΌr die Durchsetzung und Einhaltung gegebener Regeln, Speis und Trank sorgten fΓΌr das leibliche Wohl.
Toiletten im Innen- und AuΓenbereich reichten vΓΆllig aus und Sitzgelegenheiten fΓΌr den erschΓΆpften Besucher gab es, dank FreilichtbΓΌhne, auch mehr als genΓΌgend. Lediglich die BΓΌhne hΓ€tte an der RΓΌckseite eventuell etwas mehr Gestaltung vertragen kΓΆnnen, vielleicht die entsprechenden Banner, der jeweiligen Interpreten? Der Bierstand wollte zu Beginn seinen Dienst verweigern, konnte dann aber beherzt in Gang gebracht werden und versorgte die durstigen Kehlen. Alles in allem konnten wir organisatorisch keinerlei Fehler ausmachen, das Gesamtkonzept schien aufzugehen und wirkte auch fΓΌr den geΓΌbten Beobachter durchaus professionell.
πππππππππππ!
Die aus dem Frankenland stammende Kapelle erΓΆffnete an diesem Tag das Spektakel, bei sonnigen 25Β°C und vermochte die noch zΓΆgerliche Menge, musikalisch aufzuheizen.
Der Zeremonienmeister der Truppe weihte zusΓ€tzlich die anwesenden ZuhΓΆrer und sorgte fΓΌr ein gelungenes BΓΌhnenbild. Musikalisch boten die Franken von Balberskult, primitiven aber spielerisch versierten Schwarzmetall und unterhielten die ZuhΓΆrer mit frΓ€nkischen Sagen und den JΓ€gerkult, dem sie sich textlich und inhaltlich verschrieben haben.
Trotz des erst zweijΓ€hrigen Bestehen als selbige Formation, machten die Herren einen absolut soliden und gut aufeinander abgestimmten Eindruck. Jeder kannte seine Aufgaben und fΓΌgte sich nahtlos in das Gesamtgeschehen ein. FΓΌr die ErΓΆffnung des Schwarzmetall ΓΌber’m Miriquidi eine mehr als gut gewΓ€hlte Kapelle. Mit einer Spielzeit von gut 60 Minuten, lockerten sie die Stimmung und die, noch etwas trΓ€ge ZuhΓΆrerschaft, gelungen auf.
π¬π πΈπππππ!
Die in Zschorlau ansΓ€ssige Kapelle Ad Mortem setzten dann um halb Vier die voran gegangene EinfΓΌhrung und ErΓΆffnung, gemÀà unseren Erwartungen fort. Bei diesen Herren gibt es kein GeschnΓΆrkel, kein groΓes Drumherum, sondern kompromisslosen und treibenden Schwarzmetall, wie man ihn zum aufheizen benΓΆtigt.
Dies machte sich auch an den Besuchern bemerkbar, die sich schon in grΓΆΓerer Anzahl vor die BΓΌhne trauten um den finsteren KlΓ€ngen zu lauschen.
Wer Ad Mortem schon einmal live sehen durfte, der weiΓ das hier echte Profis am Werk sind.
Musikalisch, instrumental und im Zusammenspiel, einfach geΓΌbt und perfekt aufeinander abgestimmt. Hier passt musikalisch einfach alles hervorragend zusammen. Ihre Hingabe kommt jedoch nicht von UngefΓ€hr, denn alle Mitglieder sind aktiv auch an weiteren musikalischen Projekten beteiligt, dass hΓΆrt und sieht man! Lediglich das Tageslicht nahm ihnen etwas die Γberzeugung, was sie aber musikalisch und inhaltlich nicht davon abhielt den Anwesenden trotz allem, rotzigen und fiesen Black Metal durch den GehΓΆrgang zu pusten.
πΏπππππππππ!
Die dritten im Bunde hatten ein Heimspiel und das spΓΌrte und sah man auch auf der BΓΌhne, insbesondere “Nebelschrei”, die Stimme bei Todgeweiht, schien offensichtlich groΓes VergnΓΌgen am verbreiten seiner Botschaften zu haben.
Die Annaberger Truppe ist lΓ€ngst kein unbeschriebenes Blatt mehr und verfΓΌgt ΓΌber reichlich Erfahrung, sowohl auf als auch in Teilen hinter der BΓΌhne, was man ihnen am Gesamtauftritt auch ΓΌberzeugend abkauft! NatΓΌrlich darf und muss es sich als Annaberger Schwarzmetallkombo auch um das Miriquidi, also das Erzgebirge drehen.
Technisch optimal auf einander eingespielt machten die Herren eine gute Figur auf der heimischen BΓΌhne. Von schleppenden bis hin zu mitreiΓenden Passagen wurde alles geboten und dies lockte auch so manch einen, der vorher noch trΓ€ge herum saΓ, vor die BΓΌhne! Man kann sagen, Todgeweiht brach letztlich das Eis und sorgte mit etwas ΓΌber eine halbe Stunde Spielzeit fΓΌr feinsten Black Metal aus dem Hause Erzgebirge, wie man ihn aus der Region kennt und gewohnt ist.
πΉπππππ!
Wir durften die Kombo, welche aus Freiberg in Sachsen stammt, schon das ein oder andere mal live genieΓen und freuten uns auch an diesem Tag, auf die uns dargebotene Einlage.
Wie erwartet und eigentlich auch gewohnt legten die zwei Herren und die zwei Damen einen gekonnt, den Erwartungen entsprechenden, ΓΌberwΓ€ltigten Auftritt hin. Mit StΓΌcken wie “Winterthrone” und “Transzendenz” verstanden sie es, dass GehΓΆr ausschlieΓlich ihnen zu widmen. Als hΓ€tten sie nie etwas anderes getan, standen die vier Protagonisten ΓΌberzeugend auf der BΓΌhne und lieferten ein musikalisches Spektakel ab.
“Lethian”, die fΓΌhrende Stimme bei Nornir, kΓΆnnte man bei ihrer Stimmengewalt auch fΓΌr einen mΓ€nnlichen SΓ€nger halten, soviel Inbrunst und Hingabe sich dahinter verbirgt, sodass ein gelegentlicher GΓ€nsehauteffekt nicht ausbleibt. “Reineke”, quasi die stimmliche UnterstΓΌtzung ergΓ€nzt dies hervorragend und beide spielen ganz nebenbei fehlerfrei ihre fΓΌnf- beziehungsweise Siebensaiter makellos und bekommen tatkrΓ€ftige UnterstΓΌtzung von “Farliath” am Schlagwerk und “Angrist” an der Gitarre! Eine perfekte Symbiose, die als Ergebnis feinsten Schwarzmetall liefert und lyrisch durch SpiritualitΓ€t und Naturverbundenheit in das Gesamtkonzept des Konzertes optimal eingefΓΌgt erschien.
π¬πππππ!
Die, seit bereits 25 Jahren existierende Band aus Schneeberg in Sachsen, feierten und zelebrierten ihr rundes JubilΓ€um an diesem Wochenende, mit einer fast zweistΓΌndigen Einlage.
Den GroΓteil des Auftritts ΓΌbernahm die teilweise “neue” Besetzung und bot der bereits erwartungsvollen Menge edle schwarzmetallische Tonkunst, mit einigen Paganelementen. Andras heben sich durch jahrzehntelange musikalische Erfahrung besonders hervor und sind somit auch live ein eingespieltes Team, das in jeder Hinsicht reibungslos miteinander funktioniert.
Dabei haben sie auch ganz offensichtlich jede Menge VergnΓΌgen und man sieht ihnen an, dass jeder Auftritt ein persΓΆnlich markantes Erlebnis darstellt. So ist Frontmann “Khenaz” mit absoluter Leidenschaft bei der Sache und zieht den Zuschauer in seinen Bann, er versteht es hervorragend die Anwesenden zu animieren und sorgt so fΓΌr ein absolutes Ereignis.
In Kombination mit der hervorragenden spielerischen Leistung des Schlagwerkes, der Gitarren und des Keyboards, sollte dieser Auftritt wahrlich etwas besonderes werden. Mit “Haamit” und unter anderem “Spellbreaker” spielten Andras auch einige hinreichend bekannte StΓΌcke an diesem Abend. Was wΓ€re aber ein JubilΓ€um, ohne eine Γberraschung, die extra zum 25 jΓ€hrigen Bestehen einen Auftritt der alten Stammbesetzung ihren Mitstreitern zum Besten gaben! Die HΓΆrerschaft schien auΓer sich und wΓΌrdigte diese, durchaus gelungene Γberraschung mehr als angemessen!
π°ππππππ!
1989 gegrΓΌndet und seit 1990 aktiv im musikalischen Bereich, sollten zumindest fΓΌr einen Teil von uns, Eminenz ein Ersterlebnis werden.
Angesiedelt im Black/Death Metal, mit allerhand eigenen Stilelementen sind die Annaberger Urgesteine ein musikalisches Erlebnis und darΓΌber hinaus auch alles andere als gewΓΆhnlich. Die langjΓ€hrige Studio- und BΓΌhnenerfahrung zeigte deutlich, wie ΓΌberaus talentiert diese Herren sind.
Hier machte sich eine Energie breit, die ansteckend wirkte! Die anwesende HΓΆrerschaft konnte nun nichts mehr halten und zollte den Mannen von Eminenz sichtbaren Dank und Respekt. Auch Eminenz feierten an diesem Wochenende ein JubilΓ€um, nΓ€mlich ihr nunmehr 30 jΓ€hriges Bestehen und dies wurde selbstredend ausgiebig zelebriert und wΓ€hrend der Darbietung mit einer Feuershow aussagekrΓ€ftig untermauert! Mit einer Spielzeit von einer guten Stunde, gaben sie dann auch bekannt, ein neues Album in KΓΌrze zu verΓΆffentlichen und spielten einen Titel des neuen Werkes. Mit “Army Of Immortals” spielten sie nicht nur einen Klassiker an diesem Abend und wussten so auch eingefleischte und langjΓ€hrige AnhΓ€nger der Kapelle zu begeistern.
πΎπππππππ!
Die ebenfalls ihr 25 jΓ€hriges Bestehen feiernde Tonschmiede aus Pirna in Sachsen, sollten dieses denkwΓΌrdige Spektakel wΓΌrdig abschlieΓen und das taten sie auch.
Die melodischen SchwarzmetallklΓ€nge von Saxorior, die insbesondere das Thema Krieg und einige historische Ereignisse beheimaten, strΓΆmten in die GehΓΆrgΓ€nge der anwesenden ZuhΓΆrerschaft und wussten diese auch zu begeistern.
Saxorior erinnern musikalisch an die guten alten Tage, der Entstehungsphase des Black Metal und verstehen es darΓΌber hinaus hervorragend, dieses GefΓΌhl auf der BΓΌhne zu vermitteln und instrumental zu untermalen. Auch hier machte sich eine langjΓ€hrige Musikerfahrung deutlich und bewies erneut, das alt immer noch gut ist und immer gut bleiben wird. FΓΌr uns war es zudem der Erstauftritt, den wir von der Pirnaer Kapelle zu sehen bekamen und dieser ΓΌberzeugte uns in allen Belangen, ein wahrlich gelungener Abschluss dieses Abends, der nicht hΓ€tte besser verlaufen kΓΆnnen. Ein durch und durch solides musikalisches Erlebnis, welches uns hier die Ohren ein letztes mal durch pusten durfte!
π±ππππ:
Zu keinem Zeitpunkt spΓΌrte man als Zuschauer, dass dies tatsΓ€chlich das erste groΓe Konzert der Gemeinschaft “Schwarzmetall Erzgebirge” sein sollte, wie Eingangs bereits erwΓ€hnt, strotzte diese Veranstaltung von der ersten bis zur letzten Minute nur so vor Struktur und hervorragender Planung. Alle Beteiligten haben hier auΓerordentlich gute Arbeit geleistet. Der Preis von 25β¬ an der Abendkasse ist hier mehr als gerechtfertigt und gut investiert gewesen!
Musikalisch war es ebenso von Anfang bis Ende ein mehr als rundes Spektakel und allen mitwirkenden Truppen gebΓΌhrt hier ein hohes MaΓ an Anerkennung.
Lange Rede, kurzer Sinn – FΓΌr uns war dieses Konzert, das Schwarzmetall ΓΌber’m Miriquidi ein absolutes Erlebnis, das uns hoffentlich in den nΓ€chsten Jahren noch einmal mehr musikalisch begeistern wird.

Wir sagen Danke an die Damen und Herren von Schwarzmetall Erzgebirge und freuen uns auf kΓΌnftige Treffen und Veranstaltungen.