𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉 – 𝕬𝖍𝖓𝖊𝖓𝖊𝖗𝖇𝖊 𝖅𝖜𝖎𝖊𝖌𝖊𝖘𝖕𝖗ä𝖈𝖍

 

Sigskald, der Kopf hinter dem erst kürzlich über Neuschwabenland Propaganda veröffentlichten Projekt Ahnenerbe, nahm sich die Zeit um uns ein paar Fragen zu beantworten. Wir wollen natürlich nicht nur sein neues Machwerk mit ihm besprechen, sondern auch die Person hinter Ahnenerbe etwas näher beleuchten.


Germanitas Othala:

Sei gegrüßt Sigskald, zuerst einmal vielen Dank für die Mühe, sich erneut einem Zwiegespräch zu stellen. Du bist ja nun offensichtlich schon eine ganze Weile als Musiker aktiv. Unter anderem als Livebassist der Tyrannen von „Absurd“ als auch in dem Projekt „Suicide Solution“ und dem, wohl auch neuerem Schaffenswerk „Blutstraße“. Kannst Du uns und unseren Lesern etwas mehr über deine musikalische Laufbahn erzählen?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Heil euch, es ehrt mich sehr, dass ich hier bei euch einmal ausführlich über meine Produktionen sprechen kann. Ja, als Musiker bin ich nun seit Mitte der Neunziger unterwegs. Quasi ein altes Eisen. Damals kam es aber nie zu wirklich erwähnenswerten Veröffentlichungen und man hat es nie richtig ins Studio geschafft. In einer längeren Zeit, in der ich etwas Staatsurlaub hatte, entstanden dann die ersten Ideen für Blutstraße und Suicide Solution. Deren erste Umsetzungen, rückblickend dann doch eher bescheiden waren und nicht wirklich ernst zu nehmen. Das erste Suicide Solution Album ist dann doch sehr gut geworden und so fand man sich dann, auf der ein oder anderen Bühne wieder. Zeitgleich half ich bei Absurd live am Bass aus. Was natürlich eine Menge Spaß gemacht hat. Ja, schade die Auftritte von Wolf, Unhold und Bile waren legendär, was man heutzutage bei der billigen Kopie vergeblich sucht. Dann war wieder einige Jahre Ruhe. 2015 kam ich dann zu dem Projekt Ahnenerbe hinzu und etwas später wurde Blutstraße reaktiviert. Dieses Album hatte oberste Priorität, da dort Eile geboten war. Leider hat es der Schlagzeuger nicht mehr erleben dürfen. Ich wollte ihm damit auch ein kleines Denkmal setzen. Alsbald darauf machte ich mich sofort an die Aufnahmen für Ahnenerbe. Über deren Werdegang gehe ich etwas später noch ein.


Germanitas Othala:

„Heldentot“ war ja Euer bzw. Dein Debütwerk mit Ahnenerbe, wie empfindest Du die derzeitige Resonanz, bist du zufrieden und wurden Deine Erwartungen an die Veröffentlichung erfüllt?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Ich bin absolut zufrieden. die Resonanz scheint bisher sehr gut zu sein, was ich so höre. Oder es traut sich keiner mir die Wahrheit zu sagen, HAHA. Hervorzuheben ist hier aber auch die Arbeit des Studios. Der alte Mann hat, wie immer, ganze Arbeit geleistet. An dieser Stelle mal ein dickes Lob und Gruß an dich. Auch das Layout finde ich sehr gelungen. Dieses wurde genau nach meinen Vorgaben entworfen und gezeichnet. Die Zusammenarbeit mit dem Label war auch top, also rundum nichts zu meckern.


Germanitas Othala:

Wie kam es zu dem Entschluss für das Projekt und was waren die Intensionen hinter „Ahnenerbe“?
Die Texte und Musik des „Heldentod“ Albums haben schon einen sehr persönlichen und tiefgründigen Hintergrund, das erweckt den Eindruck, dass „Ahnenerbe“ ein Art eigenes Lebenswerk darstellt oder irren wir da?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Die eigentliche Band Ahnenerbe wurde ja von anderen Mitgliedern gegründet, aus anderen Projekten die ich jetzt hier nicht erwähnen möchte. (nicht zu verwechseln mit dem Nordglanzprojekt aus Hessen. Das Thema wurde bei einigen Kaltgetränken mit Njord schon ausdiskutiert.) Ich wurde halt von der neuen Band Ahnenerbe gefragt die Leadgitarre zu spielen. Später übernahm ich dann noch den Gesang. Ja, die Jungs dümpeln halt schon jahrelang herum und kriegen nichts auf die Kette. Die Musik stammt ausschließlich aus meiner Feder. Nach einem heftigen Streit, wobei raus kam, dass der Schlagzeuger uns jahrelang abgezockt hatte, ging alles auseinander. Ich habe halt das aus der Band gemacht, was sie jetzt ist und meine Vorliebe an Einflüssen hier mit eingebunden. Ich fand, es war mal wieder Zeit für ein geiles Pagan Album nach deutsch-germanischer Art. Gerade Wolfs Wut am Gesang und die eingängigen Melodien bei Absurd haben mich doch sehr geprägt und haben hier mit Einklang gefunden. Aber auch viele Einflüsse aus dem osteuropäischen Paganmetal. Zu den Texten muss ich sagen sind es viele vertonte Gedichte, die ich neu aufleben lassen habe und sie in ein neues Gewand der heutigen Zeit gepackt habe. Dabei habe ich natürlich Werke ausgewählt, die mich doch sehr berührt haben. In jedem Lied spiegelt sich ein wenig, ein Stück meiner Selbst wieder. Als mein Lebenswerk würde ich es jetzt nicht bezeichnen. Eher dann meine gesamten Veröffentlichungen, die vergangenen, sowie jene die noch folgen werden.


Germanitas Othala:

Das Debütwerk ist hörbar nicht der Kellerschwarzmetall, den man sonst so aus dem „NSBM“ Kreis erwartet, es wirkt unglaublich ausgereift und musikalisch doch sehr aufwendig. Sind alle Instrumente und Beiklänge durch Deine Hand geschmiedet oder hattest Du Unterstützung im Schaffensprozess und wenn ja, wer hat mitgewirkt?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Dazu muss ich sagen es wurde alles von mir selbst umgesetzt. Ich erhielt aber auch viele Tipps vom damaligen Blutstraße Schlagzeuger, in Sachen Recording. Die Frauenstimme ,welche kurz bei HdsT zu hören ist, stammte von Varghona, einer Liedermacherin aus Thüringen. Alle Einspieler sind von mir selbst, darauf habe ich extrem viel Wert gelegt. Das Feuer, Wintersonnenwende 2018, Ostseerauschen, selbst am Strand auf Rügen aufgenommen. Die Hammerschläge bei gekreuzigt, ein befreundeter Zimmermann (also ein Mann vom Fach). Den Schmiedehammer, beim Intro, schlug ich selbst. Auch die Hörner zur Schlacht bei Heldentod lies ich erschallen.


Germanitas Othala:

Wie im Eingang schon erwähnt, bist Du ja nebenher auch noch in anderen Projekten aktiv unter anderem eben „Blutstraße“, welches der musikalischen Schaffungen würdest du als Dein „Hauptaufgabengebiet“ betrachten und weshalb?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Momentan ist das definitiv Ahnenerbe, da wir wieder als eine komplette Besetzung fungieren und es dort noch einiges an Material und Ideen umzusetzen gilt. Aber auch bei den anderen Projekten wird es, wenn die Zeit reif ist, wieder Neues zu hören geben.


Germanitas Othala:

Wird es von „Ahnenerbe“ künftig weitere Veröffentlichungen geben oder war das bisher das vorerst einzige geplante Werk?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Wie oben angedeutet, arbeiten wir momentan an neuem Material. Ein Lied zur nächsten Scheibe ist sogar schon fertig eingespielt und gemischt. Dieses passte einfach nicht mehr auf Heldentod. Es liegt auch noch einiges, an fiesen Ideen und Texten in meiner Folterkammer. Wenn alles klappt gibt es 2020 oder 2021 ein weiteres Werk.


Germanitas Othala:

Nun zu ein paar, nennen wir es Genre bezogenen Fragen. Du bist ja bereits einige Jahre aktiv im Schwarzmetall beheimatet, wie siehst Du die derzeitige Entwicklung der „Szene“ und glaubst Du, sie wird eines Tages wieder zu ihrer eigentlichen „Größe und inhaltlichen Ausrichtung“ zurückfinden?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Ja das ist leider nur Wunschdenken. Aber hoffentlich irre ich in diesem Punkt. Es sollten öfter ein paar Ordnungspatschen verteilt werden. Gab es früher häufiger mal und hat den Dreck etwas fern gehalten. Natürliche Auslese, sollte mehr vollzogen werden. Man sollte sich auch nicht gleich mit jedem Idioten verbrüdern. Ich will es jedenfalls nicht.

Vielmehr muss ich dazu wohl nicht mehr sagen.


Germanitas Othala:

Eine Frage brennt uns bei fast jedem Musiker quasi unter den Nägeln, glaubst Du oder empfindest Du, dass (so wird es ja gern behauptet) Politik gänzlich aus Black Metal heraus zu halten ist und warum?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Das kommt darauf an , was ich als Musiker vermitteln will. Ich finde sinnlose Texte kann man sich sparen , vielmehr sollte man doch das was einen bewegt, versuchen so gut es geht rüber zu bringen. Auch wenn jetzt Ahnenerbe nicht die extrem politischen Texte hat , so will ich doch die Liebe zur Heimat und den Erhalt unserer Kultur, unserer Werte von Ehre und Stolz, versuchen dem Hörer in die Seele zu brennen . Vielleicht weckt es ja doch die Flamme, in einem und man folgt wieder seiner Bestimmung, anstatt sich von dem ganzen Dreck hier, drum herum besudeln zu lassen.

Aber sicherlich gibt es auch Bereiche im Black Metal, wo Politik kaum ein Thema ist und auch kaum hingehört.

Es sage aber niemand er sei neutral und wolle nur saufen und Spaß haben. Das ist ein sinnloses, wertloses Leben. Das was hier um uns herum passiert kann man, solange man gesunden Menschenverstand besitzt, nicht einfach so hinnehmen. Hier fehlt unserem Volk einfach der Wille und Kampfesgeist alter Tage.


Germanitas Othala:

Wie würdest Du dir die nächsten Jahre vorstellen, also in musikalischer als auch ideologischer Hinsicht, innerhalb des deutschen Schwarzmetalls?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Ich hoffe natürlich, dass es noch weiterhin vernünftige, faire Label und Bands geben wird, welche jedes mal aufs Neue mit viel Aufwand und Tatendrang. die Mühen auf sich nehmen und viele Male auch mit Verlusten rechnen müssen. Diese Leute halten die Szene noch am Leben. Vor allem aber auch, eine treue Anhängerschaft, die die Tonträger kauft und die Webzines und Gemeinschaften wie ihr, die das Ganze dann rezensieren und bewerben. Sowie auch Konzertveranstalter, die uns jedes Mal ein super Event liefern. Mittlerweile haben ja illegale Downloads überall Einzug gehalten und es gibt viele Bastarde, welche keine Ehre im Leib haben und sich die Alben illegal herunterladen. Sogar noch schlimmer, einfach hochladen ohne Erlaubnis. Das macht natürlich viel kaputt. Eine gute Produktion muss auch bezahlt werden. Studio, Equipment, Software, Layout, der zeitliche Aufwand usw., dass kostet alles eine Menge Geld. Ohne den Kauf von CDs oder legaler Downloads können wir einpacken und es wird diese Musik nicht mehr geben. Zumindest nicht auf einem bestimmten Niveau.


Germanitas Othala:

Können wir in naher Zukunft mit weiteren musikalischen Werken deinerseits rechnen, egal ob eigenes Projekt oder nur mitwirkend?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Ja, momentan arbeite ich noch an meinem Neofolk Album. Dieses ist fast abgeschlossen und wird noch 2019 erscheinen. Danach widme ich mich dann der neuen Suicide Solution. Dieses Projekt habe ich immer wieder vor mir her geschoben. Die anderen Projekte hatten erst einmal Priorität und es gab da auch so einige Unstimmigkeiten innerhalb der Band. Ich denke mal, dass die Suicide Solution entweder Ende des Jahres oder Anfang 2020 erscheinen wird.


Germanitas Othala:

Was würdest Du gern einfach loswerden, Lob, Kritik oder einfach nur mal Dampf ablassen?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Mein Hass gilt allen illegalen up-und downloadern, sowie Spaltern, Hetzern und den Idioten die meinen, auf eine geschmacklose Art und Weise, die alten Ideale zu besudeln, mit behinderten Texten und Sprüchen. Ihre Scheiße, die sie Musik nennen und als Black Metal deklarieren zieht unsere Szene in den Dreck und ist nur eine Witznummer. Wir lachen euch aus und spucken euch voller Verachtung in eure Drecksfressen. Ich hoffe dass ihr langsam und elendig krepieren werdet!


Germanitas Othala:

Eine letzte Frage, dann hast Du das letzte Wort. Wie kommt eigentlich der Name Sigskald zustande und was bedeutet er für Dich? Wir kennen tatsächlich nur die Sage von Halfred dem Sigskald, gibt es da eine Parallele?

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Ja das hat tatsächlich damit etwas zu tun. Leichte Parallelen im Charakter Sigskald, gibt es vielleicht.

Zitat:

Harfe sollst du sieghaft schlagen,

Lieder sollst du sieghaft singen

Sigskald sollst du sein und heißen.

Ich fand’ das passt ganz gut zu meinem Wirken.


Germanitas Othala:

Besten Dank an Dich, Deine ehrlichen Worte und vor allem Deine Zeit! Jetzt bleibt von unserer Seite nur noch zu sagen, viel Erfolg im weiteren musikalischen Schaffen und wir sind gespannt auf kommende Werke! Und nun, zu Deinen abschließenden Worten.

𝕾𝖎𝖌𝖘𝖐𝖆𝖑𝖉:

Dank gebührt euch für das Interview, sowie der totalen Unterstützung. Heil euch, auf allen Wegen, macht weiter so und bleibt eurer Linie treu. Dank gilt Neuschwabenland die diese Veröffentlichung so reibungslos möglich gemacht haben.

Zu guter Letzt natürlich der verehrten Hörerschaft, die dieses Album gekauft hat und wir hoffen mit euch beim nächsten Gemetzel auf der Walstatt, irgend wo im Nirgendwo die Streitäxte fliegen und den Met fließen zu lassen.


 

Interview: Todfeind
Bilder: Ahnenerbe/Sigskald