๐ฏ๐๐๐ ๐ธ๐๐๐๐๐, ๐ฝ๐๐๐๐๐๐ ๐๐๐ ๐ธ๐๐๐ – ๐ถ๐๐๐๐๐๐๐๐๐๐๐๐๐
Es wurde wieder gehetzt, gefordert und verhindert was das Zeug hielt, so musste die Tour von Deus Mortem, Revenge und Mgla in einigen deutschen Lokalitรคten abgesagt werden. Glรผcklicherweise gibt und gab es noch Betreiber, die sich auf etwaige Forderungen oder weinerliches Geflenne nicht einlieรen. So auch der Club From Hell in Erfurt. (Unsere Hochachtung an dieser Stelle!). Wir durften also live dabei sein. Wie wir das Konzert und die einzelnen Interpreten empfanden, folgt in den kommenden Zeilen.
Die Erรถffnung des Abends รผbernahmen die polnischen Deus Mortem, welche seit 2008 ihr Unwesen treiben. Feinster Black Metal im Stil der frรผhen 90ยดer Jahre wurde der anwesenden Hรถrerschaft ab der ersten Minute schonungslos um die Ohren geschmettert. Okkulter, misanthropischer Schwarzmetall, der abwechselnd von gnadenlosem Gehรคmmer in rhythmische Passagen wechselte und die, noch sehr zaghafte Menge, aufzuheizen verstand. Die Texte strotzen nur vor Blasphemie und haben zusรคtzlich allerhand Abneigung und Hass im Gepรคck.
Bis auf einen technisch bedingten Aussetzer, lieferten die Polen einen reibungslosen und musikalisch gut inszenierten Auftritt hin. Als Einstand mehr als hervorragend geeignet. Einen leider entscheidenden Punkt Abzug gibt es allerdings, fรผr die kurz vorher geschriebene und verรถffentlichte Rechtfertigung, die wohl bei den Anhรคngern der Truppe nicht sonderlich gut aufgenommen wurde und den Denunzianten namens Antifa nur zusรคtzlich in die Hรคnde spielt.
Jedoch muss man hier, da es sich um einen Konzertbericht handelt, zwischen Auftritt und Aussagen differenzieren, denn die dargebotene musikalische Leistung war durchaus nicht zu verachten.
Revenge aus Kanada รผbernahmen an diesem Abend den zweiten Auftritt. Wer sich mit der kanadischen Death/Black Metal Kombo etwas beschรคftigt hat weiร, dass man hier keinen gewรถhnlichen Auftritt zu erwarten hat. “Haasiophis” seines Zeichens Bassist und Zweitstimme, macht auf der Bรผhne eine ordentlich gestรถrt wirkende Figur, die das Gesamtkonzept von Revenge hervorragend unterstreicht.
Ebenso “J. Read”, der am Schlagzeug regelrecht eskalierte und natรผrlich “Vermin”, der durch sein Auftreten, als auch seine bestialische Stimme die gesamte Darbietung perfekt abrundete. Die Musik der Kanadier ist eine bรถsartige Mischung aus wirren, fast verstรถrenden Gitarrenriffs, begleitet von hรคmmerndem Schlagwerk und erwรคhnten Stimmeinlagen.
Nichtsdestotrotz gab es auch treibende, rhythmische Passagen, die sich aber dezent in Grenzen hielten. Fรผr Liebhaber ein absolutes Erlebnis, allerdings Geschmackssache. Technisch einwandfrei beherrschten die drei Herren sichtlich die Bรผhne und das Publikum gleich mit.
Die Krรถnung und den abendlichen Abschluss รผbernahmen Mgla, ebenfalls aus Polen. Von den einen geliebt, von den anderen argwรถhnisch betrachtet und als รผberbewertet empfunden. Eins muss man den Ausnahmekรผnstlern jedoch lassen, sie erzeugen sowohl auf Platte als auch live eine unglaublich atmosphรคrische Tiefe, die auch einige “Abklatschversuche” so niemals erreichen wรผrden. Mgla sind in jeder Hinsicht ein Erlebnis! Die Bรผhnenshow, sofern man das als solches bezeichnen mรถchte, ist schlicht aber effektiv. Einheitlich, maskiert und somit eher Black Metal untypisch, erzeugen sie eine gewisse Anonymitรคt und Mystik.
Musikalisch liefern Mgla definitiv keinen Einheitsbrei ab, anspruchsvolle und Gรคnsehaut erzeugende Riffs mit perfekt abgestimmtem und dazu passenden, treibenden Schlagzeugelementen. Sie erรถffneten ihren Auftritt mit dem Titel I vom “Exercises in Futility” Album und schon mit diesem Stรผck brachten sie die anwesenden Gรคste in Wallung. Bezeichnend fรผr ihren Auftritt ist immer – keine Schnรถrkel, keine Ankรผndigungen und einen kurzen, doch teilweise sehr schmerzlichen Abschluss. Eben strikt nach Linie, fast schon ein bisschen zu perfekt.
Man kann resรผmierend festhalten, dass die Herren aus Polen ihre Instrumente absolut beherrschen und ihnen so schnell keiner das Wasser reichen kann, auch wenn das oft versucht wird. Mgla sind einzigartig und das haben sie an diesem Abend deutlich unter Beweis gestellt.
Unser Fazit:
Die 25โฌ Abendkasse und der Nervenkitzel, ob oder ob es nun nicht stattfinden wird, hat sich nach unserer Ansicht mehr als gelohnt. Alle drei Bands haben (je nach Geschmack) eine hervorragende Leistung vollbracht. Drei unterschiedliche Stilrichtungen, erstklassiger musikalischer Ausfรผhrungen. Ein absolut gelungener Abend, der dank der Standfestigkeit des From Hell ermรถglicht werden konnte.